Familienministerin Katharina Binz gedenkt queeren NS-Opfern

Beim diesjährigen Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus standen die Opfer des NS-Regimes im Mittelpunkt, die aufgrund ihrer sexuellen oder geschlechtlichen Identität verfolgt, inhaftiert und ermordet wurden. Familienministerin Katharina Binz nahm zu diesem Anlass an einer Gedenkveranstaltung an der Gedenk-Stele für Menschen, die aufgrund ihrer geschlechtlichen Identität oder sexuellen Orientierung in der Zeit des Nationalsozialismus und in der Nachkriegszeit in Mainz verfolgt wurden, auf dem Ernst-Ludwig-Platz in Mainz teil.

„Zum ersten Mal gedenkt der Deutsche Bundestag den Opfern des Nationalsozialismus, die aufgrund ihrer sexuellen oder geschlechtlichen Identität verfolgt, inhaftiert und ermordet wurden. Es war längst fällig, queere NS-Opfer in den Fokus zu rücken und das Andenken an sie wachzuhalten. Zwischen 1933 und Mai 1945 wurden rund 50.000 Personen von sogenannten ordentlichen Gerichten wegen des Verdachts der Homosexualität verurteilt. Auch transidente, intergeschlechtliche und nichtbinäre Menschen wurden verfolgt, weil sie nicht in das binäre Menschenbild der Nationalsozialisten passten. Heute gedenken wir den queeren Opfern der NS-Zeit und setzen ein Zeichen für die gesellschaftliche Akzeptanz von queeren Menschen“, erläutert Familienministerin Katharina Binz in ihrer Rede.

Der Holocaust-Gedenktag findet seit 1996 am Tag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz, dem 27. Januar 1945, statt. Besonders in diesem Jahr: Erstmals gedenkt der Bundestag offiziell queerer NS-Opfer. Eine entsprechende Petition von Unterzeichnenden aus Wissenschaft, Zivilgesellschaft und Opferverbänden lag seit 2018 vor.
Der Landtag Rheinland-Pfalz hat bereits vor rund zehn Jahren (13. Dezember 2012) beschlossen, die Verfolgungsgeschichte von LGBTIQ* aufzuarbeiten und die Erinnerung daran wachzuhalten. Vor drei Jahren hat er in der Gedenk-Stätte Osthofen erstmals queerer Opfer des Nationalsozialismus gedacht.
Die Holocaust-Gendenkveranstaltung wurde von Markus Alvarez Gonzalez, Vorstandsmitglied von Schwuguntia e.V. – einem Mitgliedsverein von QueerNet RLP e.V. – organisiert.