Hohe Preise für Strom, Gas und Lebensmittel und eine sich nur langsam abschwächende Inflationsrate belasten viele Haushalte. Aktuellen Umfragen zufolge nehmen Verbraucherinnen und Verbraucher häufiger Dispokredite über einen längeren Zeitraum in Anspruch. Eine Entwicklung, die Verbraucherschutzministerin Katharina Binz in ihrem heutigen Impulsvortrag thematisiert hat: <o:p></o:p>
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„Eine häufige und langfristige Kontoüberziehung birgt für viele Menschen eine enorme Gefahr der Überschuldung. Hier kann ein verbessertes ‚Frühwarnsystem‘ von Banken und Kreditinstituten dazu beitragen, eine zunehmende Verschuldung von Verbraucherinnen und Verbrauchern rechtzeitig zu erkennen und Handlungsalternativen anzubieten.“ <o:p></o:p>
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Stark gestiegene Dispozinsen belasten die Verbraucherinnen und Verbraucher zusätzlich. Um den Einstieg in eine Schuldenspirale zu vermeiden, wurde bei der Verbraucherschutzministerkonferenz (VSMK) ein an die Bundesregierung gerichteter Auftrag beschlossen, die Einführung einer Zinsobergrenze für Dispokredite zu prüfen. Zudem hat Rheinland-Pfalz mit einem Antrag bei der Verbraucherschutzministerkonferenz (VSMK) die Einführung eines Frühwarnsystems bei Dispokrediten auf die Tagesordnung gesetzt. <o:p></o:p>
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„Das Krisenmanagement darf nicht erst beginnen, wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist, also die finanziellen Belastungen immer größer und schließlich unüberschaubar geworden sind. Eine frühzeitigere Überprüfung der Kontoentwicklung durch Banken und Kreditinstitute kann dazu beitragen, eine Ver- bzw. Überschuldungsgefährdung von Verbraucherinnen und Verbrauchern rechtzeitig zu erkennen und Handlungsalternativen anzubieten, so Ministerin Binz.<o:p></o:p>
Im Anschluss an den Impulsvortrag von Ministerin Katharina Binz diskutierten Thomas Hirsch (Präsident des Sparkassenverbandes Rheinland-Pfalz), Thomas Bieler (Verbraucherschutzbeauftragter ING-DiBa), Ines Moers (Geschäftsführerin der Bundesarbeitsgemeinschaft Schuldnerberatung e.V.) und Josephine Holzhäuser (Fachbereichsleiterin Finanzen und Versicherungen bei der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz e.V.) unter anderem über Fragen wie: Wird das bestehende Potenzial der Prävention und der Bewältigung der Überschuldung – außerhalb der Insolvenzordnung - bereits ausgeschöpft? Und wenn nein, wo und wie gilt es nachzubessern? Was ist eine verantwortungsvolle Kreditvergabe? Wie können Kreditinstitute mit einem „Frühwarnsystem“ oder einer Beratungsverpflichtung einer Zahlungsunfähigkeit entgegenwirken? Moderiert wurde die Veranstaltung von ConPolicy-Geschäftsführer Prof. Dr. Christian Thorun.<o:p></o:p>