„Diese Familien brauchen dringend Erholung und ein Abschalten vom Alltag, ihr eigenes Einkommen erlaubt ihnen aber keine Ferien. Wir wollen Eltern in belasteten Lebenssituationen eine Zeit der Entspannung, des Kräftetankens und des unbeschwerten Zusammenseins mit ihren Kindern ermöglichen. Außerdem können sie so Kontakte zu anderen Familien knüpfen. Ich bin froh, dass wir die Familienferien-Sonderaktion gemeinsam mit unseren Kooperationspartnerinnen und -partnern auch in diesem Jahr wieder organisieren konnten“, erklärte die Staatssekretärin im Familienministerium, Christiane Rohleder, heute in Oberwesel. Dort präsentierte sie gemeinsam mit den Jugendherbergen Rheinland-Pfalz, Familienferienstätten und der Liga der Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege die diesjährige Aktion.
Ausgewählt wurden die Teilnehmenden an der Ferienaktion von den Wohlfahrtsverbänden, die die individuellen Lebenslagen von Familien vor Ort aus ihrer Beratungstätigkeit kennen. In diesem Jahr stellen 38 Jugendherbergen und 7 Familienferienstätten Plätze zur Verfügung. Neben kostenloser Unterkunft und Verpflegung erwartet die Familien ein vielfältiges Programm: In den Familienferienstätten stehen Kinder- und Familienanimation auf der Tagesordnung. Die Jugendherbergen haben für jede Familie ein besonderes Programm ausgearbeitet.
Staatssekretärin Christiane Rohleder dankte allen beteiligten Partnerinnen und Partnern für ihr Engagement in der diesjährigen Familienferien-Sonderaktion. Besonders betonte sie den fortwährenden Einsatz der Lotto-Stiftung Rheinland-Pfalz, die auch in diesem Jahr das Projekt mit 30.000 Euro unterstützt. Das Geld fließt in die Programmgestaltung, Betreuung und in Einzelfällen auch als direkte Zuwendung an Familien, die beispielsweise die Anreise oder notwendige Anschaffungen für die Reise nicht selbst bezahlen können.
Auch in diesem Jahr wurde die Familienferien-Sonderaktion um das Angebot Familienferien für Flüchtlingsfamilien ergänzt. Rund 120 Flüchtlingsfamilien nehmen daran teil. Das Land übernimmt die Kosten in Höhe von ebenfalls rund 30.000 Euro für dieses Projekt. Von dem Geld werden die Unterbringung und die Betreuung der Kinder finanziert, zudem soll der Kontakt mit Eltern anderer teilnehmender Familien und Informationen über die hiesigen Hilfesysteme ermöglicht werden. In Einzelfällen können auch in diesen Fällen für die Reise notwendige Anschaffungen übernommen werden.
„Flüchtlingsfamilien befinden sich nach ihrer Flucht in einer sehr schwierigen Situation. Die gesundheitlichen Beeinträchtigungen, Sprachbarrieren, Ängste vor der Zukunft und dem sich Zurechtfinden in einer neuen Kultur beschäftigen diese Menschen sehr. Wir wollen ihnen und vor allem den Kindern helfen, in Rheinland-Pfalz anzukommen. Sie sollen sich von ihren traumatischen Erfahrungen erholen und erste Kontakte mit anderen Familien finden können. Wir wollen den Eltern und ihren Kindern eine Perspektive eröffnen“, betonte die Staatssekretärin. Die Erfahrung aus dem vergangenen Jahr zeige, dass Flüchtlingsfamilien sich über die unbeschwerte Woche sehr freuten. Ferner, dass sie in dieser Woche eine erste Orientierung für ihr Leben in einem neuen Land erhielten und hilfreiche Kontakte zu anderen Familien fanden, bei denen auch die Sprache dann kein Hindernis mehr war. „Dies trägt bei zu einer guten Integration und Solidarität zwischen den Menschen“, sagte Staatssekretärin Rohleder.