Jugendministerin Katharina Binz verleiht erstmals den Kinderrechtepreis Rheinland-Pfalz

Jugendministerin Katharina Binz hat zum ersten Mal den Kinderrechtepreis Rheinland-Pfalz vergeben und im KUZ – Kulturzentrum Mainz die Preisträgerinnen und Preisträger ausgezeichnet. Das Jugendministerium hat den Preis 2022 ins Leben gerufen, um Aktivitäten junger Menschen und Formate in den Kommunen zur Beteiligung von Kindern und Jugendlichen zu würdigen.

 „Wir müssen Kinderrechten mehr Raum geben, denn Mitsprache- und Beteiligungsrechte sind in unserer Gesellschaft noch lange nicht selbstverständlich“, sagte Jugendministerin Katharina Binz bei der Verleihung. „Deshalb wurden die Preisträgerinnen und Preisträger auch von einer Kinderjury ausgewählt.“

Insgesamt wurden 18 Bewerbungen eingereicht, die sich ganz unterschiedlich mit dem Thema Kinderrechte auseinandersetzen. So wurden Lieder, Mitbestimmungsrechte oder Strategien eingereicht, um Kinderrechte öffentlich sichtbar zu machen.

„Die Bewerbungen zeigen, wie vielfältig Kinder und Jugendliche sich mit den Kinderrechten auseinandersetzen. Damit tragen sie dazu bei, die Kinderrechte bekannter zu machen. Denn nicht alle Erwachsenen – und auch Kinder – wissen, dass es Kinderrechte gibt. Das muss sich ändern. Deshalb habe ich den Kinderrechtepreis Rheinland-Pfalz ins Leben gerufen, um die vielen tollen Projekte, die es in Rheinland-Pfalz gibt, bekannter zu machen und zur Nachahmung anzuregen“, unterstrich Ministerin Binz die Bedeutung des Preises.

Die Preisträgerinnen und Preisträger
Der 1. Preis, der mit 2.500 Euro Preisgeld dotiert ist, geht in diesem Jahr an das Jugendamt der Stadtverwaltung Koblenz gemeinsam mit dem Kinder- und Jugendbüro in Trägerschaft der JuKuWe Koblenz e.V. und des Stadtjugendrings Koblenz e.V. für die „Orte der Kinderrechte“ und den Film „Wir und unser Koblenz“.
Die Preisträger zeigen eindrucksvoll, wie Beteiligungsmöglichkeiten für junge Menschen und die Rechte von Kindern und Jugendlichen im öffentlichen Raum sichtbar gemacht werden können. Im fünfeinhalbminütigen Film „Wir und unser Koblenz“ zeigt der Jugendrat, welche Orte es für Kinder und Jugendliche in Koblenz gibt und wie diese Orte ansprechender gestaltet werden könnten. Darüber hinaus werden seit 2009 einmal im Jahr in Koblenz „Orte der Kinderrechte“ neu eingeweiht. Gemeinsam mit Künstlerinnen und Künstlern erstellen junge Menschen Kunstwerke. Diese sind so gestaltet, dass sie ein oder mehrere Kinderrechte als Metapher darstellen und zudem bespielbar und/oder begreifbar sind.

Der 2. Preis – und damit 2.000 Euro – gehen an die Kinder der Jakob-Muth-Schule in Kusel. Das Projekt „Kinderrechte in Kusel – wir bestimmen und gestalten mit!“ hat die Kinderjury überzeugt. Die Schülerinnen und Schüler haben sich für die Umgestaltung ihres Schulhofs stark gemacht. Dafür haben Sie Ideen gesammelt, demokratisch darüber abgestimmt und anschließend mit Unterstützung den Schulhof neugestaltet. 

Platz 3 und damit 1.500 Euro hat die Kindergruppe Lapislazuli des Caritasverbands Mayen gewonnen. Die Kindergruppe bietet Kindern sucht- oder psychisch kranker Eltern Entlastung und Raum für gemeinsame Spiele, Ausflüge, Kunstprojekte, Abenteuer und Gespräche. Die Kinder zwischen sechs und zwölf Jahren haben sich mit einem selbst geschriebenen Liedtext beworben. In dem Song „Fragezeichen im Kopf“ haben sie sich getraut, ihre Gefühle zu äußern und sie damit auch ein Stück weit zu verarbeiten.

Den mit 2.500 Euro dotierten Sonderpreis „Ländlicher Raum“ erhält die Grundschule Kroppacher Schweiz. Sie haben das Schul- und Friedenslied „Wir sind Kinder EINER Welt!“ aufgenommen und dazu ein Musikvideo veröffentlicht. Mit diesem Song möchten die Kinder und Lehrerinnen und Lehrer ein Zeichen für Frieden und Miteinander setzen.

Kinderjury:
Die diesjährige Kinderjury besteht aus drei regionalen Teams mit jeweils fünf Kindern aus Gau-Odernheim (Kinderparlament Grundschule), Worms (Stadtteilbüro des Kinder- und Jugendbüros) und Mainz Gonsenheim (Sternsinger der Pfarrei St. Petrus Canisius). Die jungen Menschen im Alter von sechs bis 14 Jahren haben in einer Jurysitzung die Preisträgerinnen und Preisträger ausgewählt.