Islamismus
Islamismus ist kein einheitliches Phänomen. Die unterschiedlichen Ausprägungen des Islamismus sind jeweils politische Ideologien, die religiös begründet werden. Islamist*innen erheben für ihre Interpretation der heiligen Texte des Islam einen Absolutheitsanspruch und versuchen daraus Regeln für alle Mitglieder der Gesellschaft abzuleiten. Dies bedeutet: Religion und Staat sollen nicht mehr getrennt und der Islam institutionell verankert sein. Damit einher geht die Ablehnung der Prinzipien von Individualität, Menschenrechten, Pluralismus und Volkssouveränität.
Welche Mittel zur Erreichung der Ziele genutzt werden unterscheidet sich dabei stark. Die Mehrheit der Islamist*innen wendet keine Gewalt an, lehnt sie in den meisten Fällen sogar ab. Sie richten ihre Aktivitäten auf die Mission (dawa) aus. Die sogenannten Dschihadisten dagegen, die Gruppe der gewaltbereiten Islamisten, legitimieren Gewalt nicht nur, sondern fördern sie und wenden sie oft selbst an, beispielsweise gegen „Ungläubige“ worunter auch die meisten muslimischen Gläubigen fallen.. Unabhängig von der Wahl der Mittel, sind sich die unterschiedlichen islamistischen Gruppierungen in ihrer Ablehnung des demokratischen Systems einig und stellen daher eine Gefahr für unsere demokratische pluralistische Gesellschaft da.
Neben Strafverfolgungs- und verhinderungsmaßnahmen, die vor allem von den Sicherheitsbehörden ergriffen werden, gibt es in Rheinland-Pfalz zwei zentrale Beratungs- und Präventionsangebote in diesem Bereich, die im Demokratiezentrum des LSJV angesiedelt sind.
Beratungsstelle Salam gegen islamistische Radikalisierung
DieBeratungsstelle Salam gegen islamistische Radikalisierung in Rheinland-Pfalz bietet Beratung und Unterstützung im Kontext von islamistischer und salafistischer Radikalisierung junger Menschen.
Die Beratung findet persönlich oder telefonisch statt.
Hotline: 0800 7252 610 - Montag bis Freitag von 9:00 bis 16:00Uhr
E-Mail: salam(at)lsjv.rlp.de
Zielgruppen
- junge Menschen, die durch islamistisch/religiös begründete Radikalisierung gefährdet sind
- junge Menschen, die sich von extremistischen Tendenzen distanzieren und lösen möchten
- Angehörige und das soziale Umfeld gefährdeter oder bereits radikalisierter junger Menschen
- Lehrkräfte, Sozialarbeiter*innen sowie weitere Fachkräfte
DivAN - Präventionsnetzwerk und Koordinationsstelle gegen religiös begründete Radikalisierung
Langfristiges Ziel des Präventionsnetzwerkes ist es, einer religiös begründeten Radikalisierung von jungen Menschen vorzubeugen. Dazu werden auf der Landesebene möglichst viele Akteur*innen zu einem lebendigen Diskurs im Präventionsnetzwerk DivAN zusammengeführt. Im Netzwerk findet ein Austausch darüber statt, welche Faktoren eine positive Jugendentwicklung beeinflussen und wie Jugend gestärkt werden kann. Die Koordinierungsstelle des Netzwerkes ist im Landesamt für Soziales, Jugend und Versorgung verortet.
Kontakt
Telefon: 0 61 31 / 967-504
E-Mail: divan(at)lsjv.rlp.de
Ansprechperson
Wolfgang Faller
Tel.: 0 61 31 16 - 5642
E-Mail: wolfgang.faller(at)mffki.rlp.de