Fachtagung zum Ersten Gleichstellungsbericht

Am 10. Mai 2012 fand die Fachtagung „Lebensfairläufe“ in der „Akademie der Wissenschaften und der Literatur“ in Mainz statt. Zentrale Frage war, wie gleiche und tatsächliche Wahlmöglichkeiten und Verwirklichungschancen für Frauen und Männer hergestellt werden können.  

Die Grundlage für die Tagung bildete das Sachverständigengutachten für den Ersten Gleichstellungsbericht der Bundesregierung, das zum ersten Mal eine umfassende Bestandsaufnahme der Gleichstellung in Deutschland bietet. Es fokussiert in zentralen Bereichen (beispielsweise „Erwerbsleben“, „Alter“, „Rollenbilder und Recht“) die aktuelle Situation von Frauen und Männern und zeigt auf, dass der Weg zu echter Gleichstellung in Deutschland noch weit ist. 

Mithilfe der Lebensverlaufsperspektive, die langfristige Folgen von Entscheidungen in einzelnen Lebensabschnitten deutlich macht, zeigt das Gutachten auf, wie eine konsistente Gleichstellungspolitik für Frauen und Männer langfristig entwickelt werden kann.  

Frauenministerin Irene Alt hielt das Grußwort und würdigte das Gutachten der Sachverständigenkommission zum Ersten Gleichstellungsbericht des Bundes als frauenpolitischen Meilenstein. Prof. Dr. Ute Klammer und Prof. Dr. Gerhard Bosch, die maßgeblich an der Erstellung des Sachverständigengutachtens beteiligt waren, gingen in Fachvorträgen näher auf Gleichstellung in der Lebensverlaufsperspektive und im Erwerbsleben ein. Daneben lag der Schwerpunkt der Tagung auf der Diskussion über die Umsetzungsmöglichkeiten der Empfehlungen der Sachverständigenkommission in Rheinland-Pfalz, die von Barbara Becker (Strategische Qualitätsentwicklung, Wiesenbronn) moderiert wurde. Unter den Teilnehmerinnen und Teilnehmern an der Diskussion befanden sich neben Prof. Dr. Klammer und Prof. Dr. Bosch auch die Vorsitzende des Landesfrauenbeirats, Gisela Bill, der Landesvorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes, Dietmar Muscheid, und Werner Simon, Hauptgeschäftsführer der Landesvereinigung Unternehmerverbände. Der Abschluss der Tagung erfolgte durch Prof. Dr. Heide Pfarr, Wissenschaftliche Direktorin der Hans-Böckler-Stiftung.