Handlungsempfehlungen zum Schutz vor sexualisierter Gewalt an Kindern und Jugendlichen in Rheinland-Pfalz

Sexualisierte Gewalt an Kindern und Jugendlichen ist seit Jahrzehnten ein öffentliches Thema. Trotz zahlreicher differenzierter und aufklärender Berichte in den Medien, intensiver Aufarbeitungsprozesse und umfassendem Wissen werden weiterhin immer neue Generationen Opfer dieser Gewalt. Oft bestehen noch immer fest gefügte Mauern des Schweigens, hinter denen Macht- und Geheimhaltungsstrategien fortbestehen.

Der aktuelle Koalitionsvertrag des Landes Rheinland-Pfalz misst dem Schutz von Kindern und Jugendlichen vor Gewalt und Vernachlässigung höchste Priorität bei. Vor diesem Hintergrund wurde ein „Pakt gegen sexualisierte Gewalt an Kindern und Jugendlichen“ initiiert, der ressort- und arbeitsfeldübergreifend wirkt.

Zentrale Akteure dieses Pakts sind unter anderem ein neu eingerichteter Betroffenenrat sowie eine interdisziplinäre, unabhängige Kommission. Gemeinsam mit Expert*innen aus Wissenschaft, Praxis und Verwaltung erarbeiten sie Vorschläge zur Verbesserung von Prävention und Intervention.

In einem intensiven einjährigen Prozess haben sechs Arbeitsgruppen mit insgesamt 180 Teilnehmenden sowie der Betroffenenrat und die Kommission die Situation in Rheinland-Pfalz analysiert. Dabei wurden bestehende Lücken im Schutzsystem identifiziert und konkrete Veränderungsansätze entwickelt. Die persönlichen Einblicke und Erfahrungen des Betroffenenrats trugen wesentlich zu neuen Perspektiven und Lösungsansätzen bei.

Obwohl es im Verlauf der gemeinsamen Arbeit auch kontroverse Diskussionen gab, wurde der Abschlussbericht mit 40 Empfehlungen einmütig verabschiedet. Diese Empfehlungen zielen darauf ab, realistische und umsetzbare Maßnahmen zur Verbesserung des Schutzes von Kindern und Jugendlichen zu formulieren.

Die Umsetzung dieser Empfehlungen erfordert Engagement und eine langfristige politische Umsetzung, die nicht innerhalb weniger Monate abgeschlossen sein kann.

Die Kommission hat den Bericht mit seinen Handlungsempfehlungen am 9. September 2024 in der klNG Kultur- und Kongresshalle der Landesregierung übergeben, verbunden mit der dringenden Bitte, die Vorschläge ernsthaft zu prüfen und umzusetzen.

Handlungsempfehlungen des Paktes

Broschüre - Handlungsempfehlungen
Stephan Franz Ferdinand Dinges