Demokratie fördern
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Gesellschaften wandeln sich im Laufe der Zeit immer wieder. Ebenso sind Demokratien darauf angelegt, sich weiterzuentwickeln. Demokratie und die mit ihr verbundenen Grundwerte, insbesondere die Menschenwürde, sind nie einfach gesetzt, sondern müssen immer wieder neu errungen werden Das sehen wir in der Bundesrepublik Deutschland beispielsweise an der Entwicklung der Frauenrechte oder der Mitbestimmungsmöglichkeiten. Auch bereits erreichte Standards wie die Beachtung von Grundgesetz und Menschenrechten entwickeln sich weiter und müssen stetig reflektiert und neu verankert werden.
Die Qualität einer Demokratie hängt dabei ganz entscheidend von denen ab, die sie leben und gestalten. Sie zeigt sich in den Haltungen und Handlungen von Personen wie Institutionen, in Umgangsweise, Atmosphären, Zugängen und Regelungen, die wiederum normgebend auf Wahrnehmungen und Alltagshandeln zurückwirken.
Gefragt sind hier der beständige (selbst-)kritische Blick und der Wille, sie noch besser zu machen. Wir fördern deshalb Maßnahmen zur Stärkung politischer und sozialer Teilhabe und zur Förderung der Gleichberechtigung aller Menschen.
Demokratiezentrum Rheinland-Pfalz
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Dazu arbeiten wir eng mit dem Kompetenznetzwerk "Demokratie leben!" im Land zusammen, welches das gleichnamige Bundesprogramm umsetzt. Zum Netzwerk gehören beispielsweise:
- kommunale Partnerschaften für Demokratie
- Modellprojekte gegen islamistische Radikalisierung,
- das Beratungsnetzwerk gegen Rechtsextremismus oder
- die Planspiele für Demokratie.
Das Demokratiezentrum organisiert weiterhin Fachtagungen sowie Vernetzungstreffen. Die Treffen dienen neben fachlicher Information und Austausch dazu, sich gegenseitig zu unterstützen und die Synergien im Kompetenznetzwerk "Demokratie leben!" herzustellen.
Demokratieförderung
Darüber hinaus fördert das MFFKI Projekte, die unterschiedliche Zielgruppen zur Auseinandersetzung mit demokratischen Werten motivieren und eine demokratische Haltung stärken. Beispiele dafür sind:
- Das Projekt Netzwerk für Demokratie und Courage, motiviert in Projekttagen an Schulen und in Ausbildungsbetrieben Jugendliche zur Teilhabe an unserer Gesellschaft und der Verteidigung demokratischer Werte.
- Im Projekt „Stärkenberatung“ der NaturFreunde werden Ehrenamtliche zu Berater*innen ausgebildet, die im Verband und darüber hinaus im Bundesland demokratiestärkend unterwegs sind. Sie entwickeln den Verband weiter und setzen sich für ein demokratisches und vielfältiges Miteinander ein, stoßen Änderungsprozesse an oder werden in Konfliktsituationen beratend tätig.
- Das Projekt „Denk weiter! Demokratisch und menschlich im DRK Rheinland-Pfalz“ stärkt demokratische Werte, gesellschaftliche Vielfalt und ein respektvolles Miteinander – innerhalb des Verbandes und im Umgang mit den Zielgruppen des DRK. Dazu werden unterschiedliche Formate wie (Weiter-)Bildungsveranstaltungen zu Themen wie Demokratie, Vielfalt, Extremismusprävention und Werteorientierung, Unterstützung beim Aufbau und der Weiterentwicklung demokratischer Strukturen sowie Begleitung bei der Erstellung von Leitfäden und Handlungskonzepten für den Alltag im DRK angeboten.
Förderprogramm "Demokratie vor Ort"
Die demokratischen Systeme stehen mehr als in den letzten Jahrzehnten unter Druck. Multiple Krisen, wie die Folgen des Klimawandels, Bemühungen, die weitere Erderwärmung einzudämmen, Kriegsgeschehen mit hohem Potenzial zur Eskalation und wirtschaftliche Unsicherheiten stellen die politische Systeme und Individuen vor große Herausforderungen.
Gleichzeitig ist seit Jahren ein Vertrauensverlust in demokratische Institutionen und Prozesse zu beobachten. Das Gefühl in politischen Diskursen und Prozessen nicht ausreichend repräsentiert zu sein, kann zu Legitimitätsverlust der Demokratie führen sowie autoritäre und demokratieskeptische Erklärungsmodelle verstärken. Dies fordert die Grundlage des demokratischen Miteinanders heraus.
Die Förderkriterien „Demokratie vor Ort“ sollen dazu beitragen, Demokratie in den Sozialräumen von Menschen zu stärken. Ein wichtiges Element dabei ist, für Konflikte und Herausforderungen in einem demokratischen Prozess Lösungen zu entwickeln und zu vermitteln. Dazu gehört auch die Erkundung und Beschreibung eines „demokratischen Prozesses“, der möglichst vielen Menschen gleichberechtigte Teilhabe ermöglicht. „Vor Ort“ kann im Rahmen der Förderkriterien zum Beispiel in der Kommune, im Verein, im Jugendtreff, in der Religionsgemeinde oder im Betrieb sein.
Die Förderkriterien finden Sie hier.
Ansprechpersonen
Wolfgang Faller
Tel.: 0 61 31 16 - 5642
E-Mail: wolfgang.faller(at)mffki.rlp.de
Svenja Pauly
Tel.: 0 61 31 16 - 5689
E-Mail: svenja.pauly(at)mffki.rlp.de