Vorsicht: Kostenfalle

Im digitalen Raum begegnen uns viele Werbebanner oder als interessante Nachricht getarnte digitale Fenster. Gerade bei der Nutzung des Smartphones ist manchmal schon das Anklicken von Werbeanzeigen mit Risiken verbunden. Denn die scheinbar harmlosen Annoncen entpuppen sich als Kostenfallen. Apps oder Dienste werden zur Nutzung beworben, ohne dass klar wird, dass bereits der erste Bezug mit Kosten verbunden ist. Auch wichtige Vertragsdetails erscheinen nur in kleiner Schrift oder verborgen hinter umständlichen oder irreführenden Designs („dark patterns“). Manchmal führt bereits ein einmaliges Herunterladen von Zusatzsoftware zu einem Abonnement, bei dem regelmäßig Kosten anfallen können.

Ohne aktiv eingerichtete „Drittanbietersperre“ können Anbieterinnen und Anbieter das Entgelt unmittelbar über die Mobilfunkrechnung einziehen. Da Benutzerinnen und Benutzer an dem Gerät eindeutig identifizierbar sind, bedarf es nicht einmal der Eingabe eines Namens oder sonstiger personenbezogener Daten. Wer nicht aufpasst, kann so über Monate unbemerkt geschädigt werden.

TIPP
Viele nützliche Informationen zum Vermeiden von Kostenfallen erhalten Sie bei den Verbraucherzentralen.
 

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Vertragsabschluss über Button
Das Verbraucherrecht hat dazu geführt, dass Verbraucherinnen und Verbraucher bei Vertragsschlüssen im digitalen Raum besser geschützt werden. Die wesentlichen Vertragsdetails müssen übersichtlich und deutlich dargestellt sein. So muss im letzten Bestellschritt ein deutlich gestaltetes Bestätigungsfeld (Button) erkennbar machen, dass man ein kostenpflichtiges Angebot annimmt. Ein Vertrag gilt daher nicht als geschlossen, wenn dieser Button keinen eindeutigen Hinweis trägt wie „jetzt kostenpflichtig bestellen“.

Drittanbietersperre
Dennoch kann das versehentliche Anklicken weiterhin zu unerwünschten Verträgen führen. Wer sich beispielsweise vor dem Abbuchen eines ungewollten Abonnements per Mobilrechnung schützen will, kann bei seinem Mobilfunkanbieter eine sogenannte „Drittanbietersperre“ einrichten lassen.  Damit können Dienstanbieter nicht mehr über die Mobilfunkrechnung abrechnen.
Weitere Informationen und einen Musterbrief zur Drittanbietersperre gibt es auf den Internetseiten der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz.

TIPP
Lassen Sie über Ihren Telefondienstanbieter eine Drittanbietersperre einrichten, um sich vor ungewollten Abonnements zu schützen. Das ist kostenlos und einfach möglich.
 

Mit dem Smartphone lässt sich bequem und einfach bezahlen. Voraussetzung für die Nutzung ist oft die Nutzung eines Zahlungsdienstleisters. Hier gilt es, die Zugangsdaten vor fremdem Zugriff zu schützen. Die Sicherheitsupdates für das Smartphone und die Bezahl-Apps sollten daher stets auf dem neuesten Stand sein.

Der stationäre Einzelhandel setzt verstärkt auf das mobile Bezahlen mittels NFC-Chips in Smartphones. NFC steht für Near Field Communication („Nahfeldkommunikation“). Das bedeutet: Vor Ort im Handel oder im Restaurant kann gezahlt werden, indem man das Smartphone an ein entsprechendes Empfangsgerät hält. Diese Bezahlweise verwendet eine vergleichsweise sichere Technologie, da Kriminelle beim Bezahlvorgang sehr nah an Sie herankommen müssen. Wollen Sie das Mobile Bezahlen jedoch nicht nutzen, ist es sinnvoll, den NFC-Chip Ihres Smartphones zu deaktivieren.

Mobile Bankgeschäfte sollten mit besonderer Sorgfalt ausgeführt werden. Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnologie (BSI) hält dazu viele Informationen bereit. Sichern Sie zum Beispiel Ihre Banking-App mit einem komplexen Passwort und nutzen Sie die von Ihrer Bank angebotene starke Kundenauthentifizierung. Nutzen Sie beim Beenden Ihres Bankgeschäfts immer das „Logout“ oder „Abmelden"“. Nur dann sind Sie sicher abgemeldet.

Trojanische Programme, unbemerkt geladene Späh-Software oder Phishing-Seiten, gefälschte Webseiten, E-Mails oder Kurznachrichten, die vorgeben, vertrauenswürdig zu sein, versuchen Ihre Zugangsdaten auszuspähen. Aus diesem Grund sollte man keine unbekannten Links in E-Mails oder Messenger-Nachrichten anklicken und trotz Aufforderung keine Bankdaten eingeben. Die Buchungen auf dem Konto sollten Sie zudem regelmäßig überprüfen.

TIPPS

  • Lassen Sie sich vor einem digitalen Vertragsschluss per Smartphone trotz des kleinen Bildschirms nicht dazu verleiten, nicht alle wesentlichen Vertragsbedingungen durchzulesen.
  • Schützen Sie beim mobilen Zahlen oder bei mobilen Bankgeschäften Ihre Zugangsdaten und Transaktionscodes vor fremdem Zugriff.