Bild aus dem Veranstaltungsraum

Tatort Medien? Mediale Darstellung von Gewalt an Frauen

„Familientragödie“, „Beziehungsstreitigkeiten“, „Eifersuchtsdrama“ oder „Sextat“ gehören immer noch zum sprachlichen Repertoire, wenn Medien über Gewalttaten an Frauen berichten. So werden selbst schwerste Gewaltverbrechen, oft begangen in engen sozialen Beziehungen, gleichzeitig verharmlost und skandalisiert. Unterschwellig wird damit dem – in aller Regel – weiblichen Opfer eine Mitverantwortung an der Tat zugewiesen und der – zumeist männliche – Täter vorauseilend entschuldigt.

Dass Gewalt an Frauen in all ihren Erscheinungsformen auch einen strukturellen Charakter hat, der weit über den (spektakulären) Einzelfall hinausgeht, passt nur selten in den aktualitätengetriebenen und ereignisfixierten Medienalltag.
Zum Medienalltag gehören auch fiktionale Formate, allen voran die auf allen Kanälen laufenden Krimis. Auch sie vermitteln nicht selten problematische Frauen- und Täterbilder.

Wie Medien – Funk, Fernsehen, Zeitungen und Internetformate – mit dem Thema (sexualisierte) Gewalt an Frauen umgehen und welche Rolle Medien für die öffentliche Wahrnehmung spielen, diesen Fragen sind der Landesfrauenbeirat Rheinland-Pfalz, das Frauenbüro der Landeshauptstadt Mainz und der Frauennotruf Mainz e.V. gemeinsam mit Wissenschaftlerinnen, Medienschaffenden und Mediennutzenden in einer halbtägigen Veranstaltung am 29. September 2022 im Festsaal der Staatskanzlei nachgegangen.

Zwei aktuelle Studien zur Berichterstattung im Printbereich und zur Darstellung von geschlechtsspezifischer Gewalt im deutschen Fernsehen standen im Mittelpunkt der Veranstaltung.

Nähere Informationen zu den Studien finden Sie hier:
- "Tragische Einzelfälle? Wie Medien über Gewalt gegen Frauen berichten" 
- "Geschlechtsspezifische Gewalt im Deutschen Fernsehen"