Die „QueerWeine 2023“ stehen fest: Es sind ein Grauburgunder und ein Sauvignon blanc, beide aus der Pfalz. Weinexpert:innen und drei Weinmajestätinnen haben aus 11 eingereichten Weinen zwei als „QueerWeine“ ausgewählt.
Der 2021er Grauburgunder des Weinguts Maya Hellmer aus Neustadt a.d.W. ist ein gehaltvoller Qualitätswein mit blumig-fruchtigen Bouquet, der im Edelstahltank ausgebaut wurde. Der 2021er Sauvignon blanc des Weinguts Bourdier&Koeller aus Stetten im Donnersbergkreis ist ein fruchtiger, trockener Landwein aus französischen Reben.
Staatssekretär Janosch Littig erklärte: „Unser Land Rheinland-Pfalz ist berühmt für seinen Wein. Wein ist daher ein guter Botschafter für Vielfalt, für Offenheit und für ein vorurteilsfreies Miteinander. Ziel der Initiative „QueerWein“ ist es, die Vielfalt des Weines mit der Vielfalt der Winzer:innen, die ihn produziert haben, zu verbinden“.
Die Initiative hatte im Jahr 2022 über die Landesgrenzen hinaus eine positive Resonanz bewirkt. „Die Tatsache, dass einige queere Winzer:innen aus Furcht vor Konflikten im Betrieb oder der Familie auf eine Teilnahme verzichtet haben, zeigt uns, wie wichtig eine Akzeptanzpolitik ist: es geht um Sichtbarkeit, Wertschätzung und Akzeptanz sexueller und geschlechtlicher Vielfalt in allen gesellschaftlichen Bereichen“, so der Landesbeauftragte für gleichgeschlechtliche Lebensweisen und Geschlechtsidentität Janosch Littig.
„Der Landesregierung ist eine Kultur der gegenseitigen Akzeptanz sehr wichtig. Ich freue mich, wenn diese Botschaft in Rheinland-Pfalz spürbar wird und über die Landesgrenzen hinauswirkt“, sagte Fabian Kirsch, Chef der Staatskanzlei als Teil des Auswahlgremiums.
„Die Initiative `QueerWein` trägt die Botschaft, dass alle Menschen unseren Respekt verdienen und willkommen sind. Sie dient dem friedlichen Miteinander und ist eine Bereicherung für unsere Gesellschaft“, betonte Weinbaustaatssekretär Andy Becht, der ebenfalls im Auswahlgremium mitgewirkt hatte.
Der „QueerWein 2023“ wird bei repräsentativen Anlässen als rheinland-pfälzischer Botschafter für Vielfalt verschenkt.
Informationen über die ausgewählten Weingüter der Initiative „QueerWein Rheinland-Pfalz“ sind abrufbar unter www.regenbogen.rlp.de sowie unter www.weingut-hellmer.de und www.boudierkoeller.de .
Hintergrund:
Für die vom Familienministerium ins Leben gerufenen Initiative „QueerWein Rheinland-Pfalz“ waren alle lesbischen, schwulen, bisexuellen, transidenten, intergeschlechtlichen und nichtbinären Winzer:innen aufgerufen, jeweils zwei Weine einzusenden. Insgesamt haben sich sieben Weingüter mit elf Weinen an der Initiative beteiligt.
Die in 2022 gestartete Initiative „QueerWein Rheinland-Pfalz“ des Familienministeriums geht in die nächste Runde: Bis zum 28. Februar 2023 können sich Weingüter, in denen queere Menschen in verantwortungsvolle Positionen tätig sind, um die Auszeichnung bewerben.
„Wein in allen seinen Varianten ist ein guter Botschafter für die Vielfalt in unserem Land, für Offenheit und ein vorurteilsfreies Miteinander. Daher habe ich im vergangenen Jahr die Initiative ‚QueerWein Rheinland-Pfalz‘ gestartet, die über die Landesgrenzen hinaus eine positive Resonanz ausgelöst hat. Im Rahmen der Initiative kaufen Ministerin Katharina Binz und ich zwei Weine aus Weingütern an, in denen queere Persönlichkeiten verantwortlich tätig sind. Diese verschenken wir – neben anderen ‚Weinen mit Geschichte‘ bei repräsentativen Anlässen. Die Tatsache, dass im Jahr 2022 einige queere Winzerinnen und Winzer auf eine Teilnahme an der Initiative verzichtet haben, weil sie Konflikte im Betrieb oder der Familie fürchteten, bestärkt mich in der Überzeugung, weiterhin für Sichtbarkeit, Akzeptanz und Wertschätzung sexueller und geschlechtlicher Vielfalt in der Weinwelt zu werben. Daher werde ich die Initiative ‚QueerWein Rheinland-Pfalz‘ auch 2023 fortführen“, erklärt David Profit, rheinland-pfälzischer Staatssekretär im Ministerium für Familie, Frauen, Kultur und Integration und Landesbeauftragter für gleichgeschlechtliche Lebensweisen und Geschlechtsidentität. Im Jahr 2023 sind an der Auswahl auch Staatssekretär Fabian Kirsch, Chef der Staatskanzlei, und Weinbaustaatssekretär Andy Becht beteiligt.
„Der Landesregierung ist ein Klima der Offenheit wichtig, in dem sich alle Menschen in ihrer Vielfalt akzeptiert und angenommen fühlen. Die Initiative ‚QueerWein Rheinland-Pfalz‘ ist ein Symbol für diese Kultur der gegenseitigen Wertschätzung. Ich freue mich, wenn diese Botschaft in Rheinland-Pfalz spürbar wird und über die Landesgrenzen hinaus wirkt“, betonte Fabian Kirsch.
Andy Becht, Staatssekretär im Weinbauministerium, ergänzt: „Die Arbeit im Weinbau ist so vielfältig wie die Menschen, die dort tätig sind. Diese Vielfalt ist eine Bereicherung für unsere Gesellschaft, in der Vorurteile, Ausgrenzung und Diskriminierung keinen Platz haben. Ich freue mich, dass die Initiative ‚QueerWein Rheinland-Pfalz‘ fortgesetzt wird, denn sie macht deutlich, dass alle Menschen unseren Respekt verdienen, unabhängig von ihrer sexuellen und geschlechtlichen Identität“.
Aus allen eingereichten Weinen wird ein Gremium aus Weinexpertinnen und –experten, Vertreterinnen und Vertretern der queeren Community und den drei Staatssekretären zwei Weine als „QueerWein Rheinland-Pfalz 2023“ auswählen.
Im vergangenen Jahr fiel die Wahl auf einen 2020er Merlot Rotwein des Weinguts Felix Schädler aus Maikammer-Alsterweiler und einen 2020er Riesling des Weinguts Kapellenhof von Christian Schätzel aus Selzen. Es wurden insgesamt 500 Flaschen angekauft und bei repräsentativen Anlässen verschenkt.
Hinweise zur Teilnahme:
Wer kann sich an der Initiative „QueerWein Rheinland-Pfalz 2023“ beteiligen?
Beteiligen können sich alle Weingüter mit Sitz in Rheinland-Pfalz, in denen queere (lesbische, schwule, bisexuelle, transidente, intergeschlechtliche und nichtbinäre) Menschen in leitender Position tätig sind.
Welche Weine können eingereicht werden?
Es können bis zu zwei unterschiedliche Weine aller Rebsorten eingereicht werden. Es gibt keine Vorgabe zum Jahrgang. Bitte reichen Sie pro Wein zwei Flaschen ein.
Bis wann muss der Wein wie und wohin eingereicht werden?
Der Wein muss bis spätestens 28. Februar 2023 mit folgenden Informationen eingereicht werden: Name und Anschrift des Weinguts, Ansprechperson mit E-Mail und Telefonnummer, Angaben, in welcher Position eine queere Person verantwortlicher Stelle tätig ist, sowie eine kurze Information zum Wein (unter anderem Besonderheiten beim Ausbau und Bruttopreis).
Adresse: Ministerium für Familie, Frauen, Kultur und Integration, Referat 736-3, Kaiser-Friedrich-Straße 5a, 55116 Mainz.
Wie viele Flaschen des „QueerWein Rheinland-Pfalz 2023“ werden benötigt?
Das Ministerium wird 2 x 250 Flaschen (insgesamt 500 Flaschen) zum Hofverkaufspreis (maximal 11 Euro pro Falsche) käuflich erwerben.
Wer steht bei Fragen zur Verfügung?
Bei Fragen steht das Referat gleichgeschlechtliche Lebensweisen und Geschlechtsidentität, Geschäftsstelle des Landesbeauftragten zur Verfügung. Kontakt: regenbogen(at)mffki.rlp.de.
LGBTIQ*-Landesbeauftragter Profit startete im Februar 2022 die neue Initiative des Familienministeriums.
„Vielfältige Lebensweisen gehören heute selbstverständlich auch zur Weinwelt, sind aber aktuell noch wenig sichtbar. Mit der neuen Initiative `QueerWein Rheinland-Pfalz` möchte ich diese Vielfalt in Rheinland-Pfalz sichtbarer machen. Ich lade alle lesbischen, schwulen, bisexuellen, transidenten, intergeschlechtlichen und nichtbinären Winzerinnen und Winzer aus Rheinland-Pfalz ein, mir gute Weine vorzuschlagen. Gemeinsam mit Expertinnen und Experten werde ich aus allen vorgeschlagenen Weinen diejenigen zwei Weine auswählen, die Ministerin Katharina Binz und ich als `QueerWein Rheinland-Pfalz` ankaufen und ein Jahr lang bei repräsentativen Anlässen als rheinland-pfälzische Vielfaltsbotschafter verschenken werden. Wein ist ein guter Botschafter für Rheinland-Pfalz, die Weingüter und die Vielfalt“, erläuterte David Profit, Staatssekretär und Landesbeauftragter für gleichgeschlechtliche Lebensweisen und Geschlechtsidentität, die Zielsetzung seiner Initiative.
„Mit seinen sechs Anbaugebieten und rund zwei Drittel der deutschen Rebfläche ist Wein nicht nur ein wichtiger Wirtschaftsfaktor in Rheinland-Pfalz. Mit der Vielfalt seiner Rebsorten und Geschmacksrichtungen prägt Wein auch die Kultur und das Lebensgefühl des Landes. Beim Wein kommen Menschen zusammen, die ihn in Geselligkeit genießen. Er trägt zu der besonderen Willkommenskultur und Gastfreundlichkeit bei, die wir hier in Rheinland-Pfalz pflegen. Werte wie Respekt, Freiheit, Akzeptanz und ein gutes und verständnisvolles Miteinander gilt es diese Tage wieder umso mehr hervorzuheben – und das gerne auch mit unkonventionellen Methoden“, sagte Andy Becht, Staatssekretär im Weinbauministerium, der dem Landesbeauftragten zum Start der Initiative „QueerWein Rheinland-Pfalz“ mit weinbaulicher Fachkompetenz beratend zur Seite steht.
Mit dem QueerWein möchte der Landesbeauftragte David Profit auch für Akzeptanz werben. Obwohl unsere Gesellschaft in den letzten Jahren offener geworden und die rechtliche Gleichstellung vorangekommen ist, erfahren lesbische, schwule, bisexuelle, transidente, intergeschlechtliche und nichtbinäre Menschen immer noch auch Diskriminierungen. David Profit: „Der QueerWein ist ein Beitrag für mehr Selbstverständlichkeit.“
Weingüter in Rheinland-Pfalz, in denen queere Menschen in verantwortungsvoller Position tätig sind, konnten sich mit je zwei Weinen an der Initiative beteiligen. In einer Verkostung ermittelten Expertinnen und Experten zwei Weine, die Botschafter für „QueerWein Rheinland-Pfalz 2022“ sind. Die ausgewählten Weine wurden mit einer eigens für diese Initiative gestalteten Banderole versehen. Dazu wurden queere Künstler*innen gebeten, eine Skizze zu erstellen. Designer und Diplomingenieur Werner Bohr - Agentur für Gestaltung hat mit seiner Illustration überzeugt. Das Motiv ist neben der Banderole auch auf dem Begleitflyer und anderem begleitenden Material zu sehen. Für die Unterstützung bei der Recherche queerer Weingüter, Expert:innen und Künstler:innen konnten wir Tina Wilhelmus gewinnen. Wir bedanken uns herzlich bei allen an dieser Initiative beteiligten Menschen.
Die ausgewählten „QueerWeine Rheinland-Pfalz“ wurden am 18. Mai 2022, dem Verfassungstag des Landes, vorgestellt und bundesweit an Multiplikatorinnen und Multiplikatoren in Politik und Gesellschaft versendet.
Insgesamt haben sich acht Weingüter beteiligt, darunter sind neben den Weingütern der ausgewählten Weine folgende zu nennen:
Weingut Boudier&Koeller aus Stetten im Zellertal
Weingut - Sektkellerei Franz Jäckel in Wallhausen
Weingut J.G.Orb in Westhofen
„...Ein tolles Projekt, das Sie mit der Initiative QueerWein auf den Weg gebracht haben.“
Cem Özdemir, Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft
„...Ich beglückwünsche Sie zu Ihrer Initiative, mit der Sie für das Land Rheinland-Pfalz einen besonderen Akzent setzen können.“
Ulrike Scharf, MdL, Bayerische Staatsministerin für Familie, Arbeit und Soziales
„…Die Idee verbindet auf wunderbare Weise das Anliegen, queere Menschen sichtbarer zu machen mit einem Produkt, für das Rheinland-Pfalz auch über die Grenzen Deutschlands bekannt ist.“
Anja Stahmann, Senatorin für Soziales, Jugend, Integration und Sport Freie Hansestadt Bremen
Initiative QueerWein Rheinland-Pfalz 2023
WEINGUT HELLMER QUEERWEIN GRAUBURGUNDER
Neustadt a. d. Weinstraße, Maya Hellmer
WEINGUT BOUDIER KOELLER QUEERWEIN SAUVIGNON BLANC
Stetten, Dr. Robert Boudier & Elmar Koeller
Initiative QueerWein Rheinland-Pfalz 2022
WEINGUT FELIX SCHÄDLER QUEERWEIN MERLOT ROTWEIN
Maikammer-Alsterweiler
www.schaedler-wein.de
KAPELLENHOF 5 – NEXT GENERATION QUEERWEIN RIESLING
Inh. Christian Schätzel | Selzen – Rheinhessen
www.kapellenhof5.de