| Jugend

jugendschutz.net legt Jahresbericht 2010 vor : Immer mehr Risiken

Videos, die zu gefährlichen Würgespielen animieren. Bösartige Gerüchte in Communitys, die für betroffene Jugendliche zum Alptraum werden. Rassistische Kommentare auf Videoplattformen, die Vorurteile gegen Sinti und Roma schüren – all das ist Realität im Internet, wie der Jahresbericht 2010 der Mainzer Einrichtung jugendschutz.net darlegt, der heute vorgelegt wird.


„Kinder und Jugendliche sind im Internet zunehmenden Risiken ausgesetzt. Darum müssen sich alle Beteiligten darum bemühen, Kinder und Jugendliche im Web so gut wie möglich zu schützen,“ warnt Irene Alt, Ministerin für Integration, Familie, Kinder, Jugend und Frauen (Bündnis 90/Die Grünen) anlässlich der Veröffentlichung des Jahresberichtes 2010 der Mainzer Einrichtung jugendschutz.net. Die Ministerin appelliert an die Betreiber internationaler Plattformen, sich stärker für den Jugendschutz zu engagieren.

jugendschutz.net ist eine länderübergreifende Stelle für Jugendschutz im Internet mit Sitz in Mainz und unterstützt die Jugendministerien der Länder und die Kommission für Jugendmedienschutz bei deren Aufgaben. Jugendschutz.net drängt auf die Einhaltung des Jugendschutzes im Internet und sorgt dafür, dass Anbieter problematische Inhalte rasch ändern oder löschen. 

Jugendschutz.net kontrolliert regelmäßig die wichtigsten Dienste und führt gezielte Recherchen durch. Gleichzeitig gehen Hinweise aus der Bevölkerung ein – allein im vergangenen Jahr waren es mehr als 10.000 (hotline@jugendschutz.net). Insgesamt wurden mehr als 39.000 Internetangebote kontrolliert, etwas doppelt so viele wie noch 2009. Diese Entwicklung ist durch verstärkte Kontrollen im Web 2.0 zu erklären. Nur noch ein Drittel der Fälle waren klassische Websites. 2.600 davon wiesen neue Verstöße auf, wobei eine Zunahme vor allem bei ausländischen Websites festzustellen war. Im Web 2.0 hat jugendschutz.net rund 6.000 unzulässige Videos, Profile und Kommentare dokumentiert.

In vier von fünf deutschen Fällen konnten Verstöße durch Kontakte zu Providern schnell beseitigt werden. Sind Anbieter unkooperativ, wird die Kommission für Jugendmedienschutz (KJM) der Landesmedienanstalten eingeschaltet. Auch im Ausland war jugendschutz.net mit seinen Maßnahmen erfolgreich. In 80 % der unzulässigen Fälle (z.B. Kinderpornografie, Nazi-Propaganda, Exekutionsvideos) konnte die Löschung erreicht werden, bei jugendgefährdenden Inhalten lag die Quote bei einem Drittel.

Die Landesregierung stellt mit der Broschüre „<link http: www.rlp.de no_cache ministerpraesident staatskanzlei medien _blank external-link-new-window zum pdf wird in einem neuen browserfenster>Surfen? Aber sicher!“ einen praxisorientierten Ratgeber für Eltern zu den Möglichkeiten, Chancen und Risiken des Internets für Kinder und Jugendliche zur Verfügung

HINWEIS FÜR REDAKTIONEN
Download des Berichts (4 MB, 28 Seiten): jugendschutz.net/pdf/bericht2010.pdf

Teilen

Zurück