„Rund 5.500 Fragebögen konnten in die Auswertung einbezogen werden; das ist eine immens hohe Zahl. Diese hohe Beteiligung ist für mich als Jugendministerin sehr bedeutsam. Sie zeigt mir, dass wir mit der Befragung „den Nerv“ junger Menschen in Rheinland-Pfalz getroffen haben,“ so Jugendministerin Katharina Binz.
An der Befragung, die von Mitte März bis Mitte April lief, konnten alle jungen Menschen teilnehmen, die in Rheinland-Pfalz leben und zwischen 14 und 27 Jahre alt sind. Mit der Durchführung der Befragung wurde die Servicestelle Kinder und Jugend, die beim Institut für Sozialpädagogische Forschung Mainz gGmbH angesiedelt ist, beauftragt.
Junge Menschen konnten sich dazu äußern, wie sie die Einschränkungen in der Pandemie wahrnehmen, wie sie in dieser Phase Schule, Studium, Ausbildung, Arbeit sowie Jugendarbeit und Jugendsozialarbeit erleben und generell ihre Freizeit verbringen. Außerdem ging es darum, was sie belastet und welche Zukunftsperspektiven sie haben.
Jugendministerin Binz: „Ich freue mich, dass in der Auswertung der offenen Fragestellungen deutlich wurde, dass die Befragung eine Beteiligungsform ist, die die jungen Menschen schätzen und als eine wichtige Möglichkeit wahrgenommen haben, ihre Meinungen zur Corona-Pandemie und den damit einhergehenden Einschränkungen ihres Lebens mitzuteilen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben uns damit einen direkten Blick auf ihre Wahrnehmung der Pandemie ermöglicht.“
Die Befragung zeigte auch, dass die Jugendlichen und jungen Erwachsenen, zu knapp 30 Prozent die Corona-Maßnahmen für angemessen halten. Rund 35 Prozent halten die Corona-Maßnahmen sogar für nicht weitgehend genug und hätten sich konsequentere Maßnahmen gewünscht. Die Zustimmung zu den Corona-Maßnahmen ist dann umso höher, wenn die jungen Menschen das Gefühl haben, mit ihren Belangen wahrgenommen und beteiligt zu werden.
Ein wichtiger Aspekt in diesem Zusammenhang ist, dass die jungen Rheinland-Pfälzerinnen und Rheinland-Pfälzer zu 71 Prozent Demonstrationen gegen Maskenpflicht und Kontaktbeschränkungen ablehnen, nur 10,5 Prozent befürworten sie.
„Für mich ist es sehr wichtig, dass kein negatives Jugendbild in der Pandemie gezeichnet wird. Vielmehr ist deutlich zu machen, dass junge Menschen überwiegend solidarisch und verantwortungsvoll handeln und Politik und Gesellschaft dieses Handeln wertschätzen und das auch entsprechend vermitteln. Das schafft Vertrauen bei der Jugend und Akzeptanz in staatliches Handeln,“ so Ministerin Binz.
Dass sich die Beteiligung gerade auch in der Pandemie als zentraler Aspekt für eine positive Lebensperspektive und Lebensgestaltung erweist, machen die Ergebnisse der Befragung ebenso deutlich. Junge Menschen haben weniger Sorgen, wenn sie sich gesellschaftlich eingebunden fühlen, einen sozialen Zusammenhalt verspüren und mit ihren Anliegen gehört fühlen. Gut Zweidrittel der jungen Menschen wünschen sich mehr Mitbestimmung am Wohnort, in der Politik, in der Schule und eben auch bei der Gestaltung von Corona-Maßnahmen, insbesondere ab 16 Jahren wächst der Wunsch nach mehr Mitbestimmung deutlich, er liegt konstant bei 70 Prozent.
„Für mich zeigen diese Ergebnisse, dass wir die politische Beteiligung stärken und in dieser Legislaturperiode endlich das Wahlalter 16 realisieren müssen. Das fordern die jungen Menschen in der Befragung ebenso wie die Stärkung der kommunalen Jugendvertretungen,“ so die Jugendministerin.
Die ausführlichen Ergebnisse zur Jugendbefragung finden Sie hier.