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Jugendstaatssekretär David Profit: Jugendpolitik, Jugendbeteiligung und Orte für Jugendliche sind nach dem Lockdown besonders wichtig

„Die Zeit des Lockdowns war für Jugendliche eine schlimme Zeit. Für Jugendliche geht es um die Ablösung vom Elternhaus und um das Zusammenkommen mit anderen. Stattdessen standen im Lockdown Schulschließungen und Kontaktbeschränkungen auf der Tagesordnung. Ich halte nichts davon, wenn jetzt Jugendliche dafür gelobt werden, dass sie so tapfer und solidarisch gewesen wären. Das ist der verklärende Blick in die Vergangenheit. Jugendliche hatten ja keine Wahl, weil die Pandemiebekämpfung es eben erforderte, dass das gesamte Schul- und Freizeitleben massiv eingeschränkt wurde.

Die Wahrheit ist: Auch wenn die Maßnahmen notwendig waren, waren die Auswirkungen auf das Selbstbewusstsein und das psychische Wohlbefinden der Jugendlichen fatal“, sagte Jugendstaatssekretär David Profit vor 170 rheinland-pfälzischen Jugendlichen, ehrenamtlichen Verbandsvertreterinnen und -vertretern, Fachkräften aus der Jugendarbeit und Kommunalvertreterinnen und -vertretern bei der Eröffnung der vierten Dialogtagung zur eigenständigen Jugendpolitik. Aus diesem Grund investiere das Land jetzt kurzfristig massiv in Jugendfreizeitangebote, Jugendseminare und Sportangebote während des Sommers. Er ergänzte: „Das ist kurzfristig wichtig. Wir brauchen aber in allen Kommunen einen weiteren Schritt in der Jugendpolitik. Jugendliche brauchen eigene Orte und wollen Beteiligung. Es ist gut, dass wir seit Jahren im Land und in vielen Kommunen Jugendbeteiligung und Infrastruktur für Jugendliche, wie Jugendzentren oder Jugendsozialarbeit besonders intensiv fördern. Sie sind jetzt wichtiger denn je."


Der Staatssekretär plädierte für mehr Jugendpolitik vor Ort, die mit Jugendlichen gemeinsam entwickelt wird.  Profit berichtete, dass wichtigste Ergebnis einer Umfrage des Landes bei 5.000 Jugendlichen während des Lockdowns war der Wunsch nach mehr Beteiligungsmöglichkeiten. Gleiches sei das Ergebnis des 3. Kinder- und Jugendberichts des Landes, der auf der Tagung diskutiert wurde. Dies sei eine Chance für alle Kommunalparlamente mit den 200.000 Jugendlichen im Land ins Gespräch zu kommen. 


Mehr Informationen zur Veranstaltung sind einsehbar unter https://mffki.rlp.de/de/themen/kinder-und-jugend/jes-eigenstaendige-jugendpolitik/dialog-veranstaltungen-und-termine/ 

Hintergrund:
Im Rahmen der Umsetzung der Landesjugendstrategie wird für Verantwortliche aus Politik und Verwaltung sowie für Fachkräfte aus Jugendarbeit, Jugendsozialarbeit und Schulen alle zwei Jahre eine landesweite Tagung zur Weiterentwicklung der eigenständigen Jugendpolitik vom Jugendministerium veranstaltet.

 
Leitthema der diesjährigen Veranstaltung, mit 170 Teilnehmerinnen und Teilnehmern, ist der im Frühjahr erschienene 3. Kinder- und Jugendbericht Rheinland-Pfalz, dessen Titel zugleich Schwerpunkt des Berichts ist: „Gelingt Inklusion?! Teilhabe am gesellschaftlichen Leben für alle jungen Menschen als Aufgabe und Herausforderung für ein Aufwachsen in öffentlicher Verantwortung in Rheinland-Pfalz“. 


Durchgeführt wird die Tagung vom Ministerium für Familie, Frauen, Kultur und Integration in Kooperation mit dem Institut für Sozialpädagogische Forschung Mainz gGmbH, dem Landesjugendring, dem Landesamt für Soziales, Jugend und Versorgung bzw. dem Landesjugendhilfeausschuss, dem Dachverband der kommunalen Jugendvertretungen Rheinland-Pfalz, der LIGA der Freien Wohlfahrtpflege, der Landesarbeitsgemeinschaft Katholischer Jugendsozialarbeit, der AG Jugendpflege im Landkreis Trier-Saarburg und dem Institut für Medien und Pädagogik, medien.rlp. 
 

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