Je nach Situation und Inzidenzen vor Ort ist es in Rheinland-Pfalz wieder möglich, Museen unter bestimmten Auflagen zu besuchen. Die Kulturministerin Binz sagte: „Wir wollen im Kulturbereich die Öffnungen gut vorbereiten und eng begleiten, damit es bald wieder möglich sein wird mehr Kultur erleben zu können.“
Die Begegnung mit dem Original, sei es im Museum oder in einer Galerie, ist in der Kunst nicht zu ersetzen, auch wenn die Digitalisierung eine wichtige Möglichkeit zur Präsentation und Vermittlung von Kunst und Kultur ist.
Die Direktorin des Ludwig Museums Dr. Beate Reifenscheid: „Wir sind sehr glücklich, dass wir seit einer Woche wieder öffnen können. Ich freue mich sehr, dass die soeben erst ernannte Kulturministerin Katharina Binz uns nun auch direkt besucht. Das ist ein gutes Zeichen für uns als Ludwig Museum, aber auch insgesamt für die Kultur- und Museumslandschaft in Rheinland-Pfalz. Wir sind optimistisch, dass der Dialog mit Kunst und Kultur in guten Bahnen verlaufen wird."
Kulturministerin Katharina Binz würdigte die Arbeit im Museum: „Ich möchte mich herzlich dafür bedanken, dass diese Ausstellung hier ermöglicht wurde und dass das Museum in dieser so schwierigen Zeit der Pandemie trotz der erheblichen Einschränkungen und der zusätzlichen damit verbundenen Herausforderungen Möglichkeiten schafft, Kunst zu erleben.“ Besonders die Museumspädagogik im Ludwig Museum trage dazu bei. Diese wird durch das Land Rheinland-Pfalz seit Jahren gefördert. Hier wird nicht nur zeitgenössische Kunst vermittelt und erklärt, sondern zugleich auch kreativ gearbeitet. Das Ludwig Museum arbeitet dabei eng mit der Jugendkunstwerkstatt Koblenz zusammen.
Hintergrund:
Die aktuelle Ausstellung mit dem Titel „Schlaf der Vernunft“ ist von Gottfried Helnwein, einer der international bekanntesten deutschsprachigen Künstler. In den 1980er und 1990er Jahren arbeitete Helnwein von seinem Atelier im Schloss Burgbrohl im Landkreis Ahrweiler aus.
Die internationale Strahlkraft und Erfolg seiner Kunst liegt auch an der starken, unmittelbaren Bildsprache seiner Arbeiten. Insbesondere seine Auseinandersetzungen mit schwierigen, belasteten und belastenden Themen wie etwa der Gewalt, des Kindesmissbrauch und der Terrorherrschaft der Nationalsozialisten und deren rassistisch motivierten Verfolgungen Andersdenkender oder auch psychisch kranker Menschen fordern den Betrachter unmittelbar heraus zu einer Position, zu einer direkten Auseinandersetzung, oder, um es anders zu formulieren: Diese großformatigen, bildgewordenen Anklagen lassen einen nicht ohne innere Bewegung oder kalt.