Seit Juli 2022 läuft im Frauennotruf Mainz das Projekt „Mädchen und junge Frauen im Frauennotruf Mainz“, das für drei Jahre von der Aktion Mensch finanziert wird. Ziel des Projekts ist es, mehr Mädchen und jungen Frauen den Zugang zu Beratungen zu ermöglichen, denn bereits Mädchen erleben sexualisierte Gewalt, sei es der zweideutige Kommentar in der Schule, die ungewollte Berührung im Sportverein, das pornografische Bild im Gruppenchat, die anzüglichen Blicke im Bus oder die erzwungenen sexuellen Handlungen in der (ersten) Partnerschaft. „Wir wissen, wie wichtig eine frühzeitige Unterstützung nach dem Erleben von sexualisierter Gewalt ist. Dadurch können mögliche langfristige Folgen für die betroffene Person verringert werden, insbesondere bei Jugendlichen“, erklärt Emma Leonhardt vom Frauennotruf Mainz.
Nachdem die Fachstelle zum Thema sexualisierte Gewalt zu Beginn des Projektes das Beratungsangebot erweitert, jugendgerechter gestaltet und neue Kontaktmöglichkeiten etabliert hat, möchte der Frauennotruf im dritten und letzten Projektjahr über präventive Angebote Schüler*innen für das Thema sexualisierte Gewalt und das Beratungsangebot der Fachstelle sensibilisieren.
„Schule ist ein großer Part der Lebenswelt von Jugendlichen, es geht darum Wissen zu vermitteln und die Jugendlichen auf ihr späteres Leben vorzubereiten. Daher sind gerade Präventionsprojekte an Schulen sehr wertvoll.“, erläutert Emma Leonhardt weiter. „Wir hoffen daher, die Zusammenarbeit mit Lehrkräften und Schulsozialarbeiter*innen weiter auszubauen, um über Präventionsangebote in Schulen möglichst viele Jugendliche über sexualisierte Gewalt aufklären zu können und unser Beratungsangebot vorzustellen.“
„Jugendlichen ist es oft nicht bewusst, dass ihr gerade Erlebtes sexualisierte Gewalt ist. Es erscheint ihnen „normal“, besonders im digitalen Raum. Daher ist die Arbeit so wichtig und wir hoffen, dass wir auch nach Beendigung des Projekts die Möglichkeit bekommen die Arbeit zu verstetigen“, so Eva Jochmann vom Frauennotruf Mainz.