Das Familienministerium Rheinland-Pfalz fördert derzeit gemeinsam mit der Bundesstiftung Magnus Hirschfeld eine Studie des Instituts für Zeitgeschichte München – Berlin zur juristischen Diskriminierung lesbischer Frauen. Die wissenschaftliche Aufarbeitung soll voraussichtlich Anfang 2020 der Öffentlichkeit präsentiert werden.
Die mit den Forschungsarbeiten beauftragte Historikerin Dr. Kirsten Plötz, Koblenz, erläuterte Hintergründe: „Lesbische Frauen wurden zwar nicht strafrechtlich verfolgt, mussten aber um den Entzug des Sorgerechts ihrer Kinder fürchten, denn auch lesbische Liebe galt als pervers und Fehlentwicklung und war nicht akzeptiert.“
„Wir suchen weitere Zeitzeuginnen und Zeitzeugen, die ihr Wissen für die Studie zur Verfügung stellen“, ruft die Landesbeauftragte für gleichgeschlechtliche Lebensweisen und Geschlechtsidentität Christiane Rohleder auf. „Wir wollen dazu beitragen, dass auch dieses dunkle Kapitel unserer Geschichte aufgearbeitet wird und Frauen eine späte Anerkennung und Rehabilitation zukommt, die die Gesellschaft ihnen bis heute schuldig ist.“
Die Studie wird von Dezember 2017 bis Ende 2019 erarbeitet. Das Familienministerium Rheinland-Pfalz fördert die Studie mit insgesamt 70.000 Euro, die Bundestiftung Magnus Hirschfeld mit 20.000 Euro.
Zeitzeuginnen können sich unter regenbogen@mffjiv.rlp.de oder zeitzeuginnen@queernet.rlp.org melden.
Weitere Informationen zur Studie und zum Landesaktionsplan „Rheinland-Pfalz unterm Regenbogen“ sind unter www.regenbogen.rlp.de eingestellt.