„Viele Lesben, Schwule, Bisexuelle, Transidente und Intersexuelle müssen immer noch Ausgrenzungen in Familie, Schule und Arbeitswelt erleben. Daher werde ich nicht nachlassen, für volle Akzeptanz zu kämpfen, bis wir diese erreicht haben“, sagte Familienministerin Anne Spiegel heute bei der ersten Sitzung des Rundes Tisches Lesben, Schwule, Bisexuelle, Transidente und Intersexuelle (LSBTI) in dieser Legislaturperiode. Ein Beispiel, das aus einer aktuellen Untersuchung der Antidiskriminierungsstelle des Bundes hervorgeht: Wenn sich zwei Frauen in der Öffentlichkeit küssen, dann ist dies gut einem Viertel der Befragten unangenehm. Küssen sich zwei Männer, sind es sogar knapp 40 Prozent, küssen sich ein Mann und eine Frau, ist dies nur jedem zehnten Befragten unangenehm. Gleichzeitig zeigt die Werbung der letzten Jahre für Akzeptanz aber auch Wirkungen: 94,6 % der Befragten befürworten, dass es ein gesetzliches Diskriminierungsverbot gibt.
Die bundesweit erste Landesbeauftragte für gleichgeschlechtliche Lebensweisen und Geschlechtsidentität und Staatssekretärin im Familienministerium, Christiane Rohleder, fügte an: „Wir haben uns auf konkrete Maßnahmen verständigt, mit denen wir für Akzeptanz werben und die wir in dieser Legislaturperiode umsetzen wollen: Die Palette reicht von einer Ausstellung über die Verfolgung von Schwulen und Lesben, insbesondere nach § 175 StGB in Rheinland-Pfalz, die für die politische Bildungsarbeit eingesetzt werden soll, über einen Leitfaden zum Thema „LSBTI im Alter“ für angehende Alten- und Krankenpflegekräfte, bis hin zu Fortbildungen zum Thema sexuelle und geschlechtliche Vielfalt für bestimmte Berufsgruppen, zum Beispiel für Hebammen, Fachkräfte der Kinder- und Jugendhilfe, Lehrkräfte, Polizistinnen und Polizisten oder Trainerinnen und Trainer im Sport.“ Geplant ist außerdem eine Fachtagung für Beratungsfachkräfte zum Thema Regenbogenfamilien in Rheinland-Pfalz.
Ministerin Anne Spiegel bedankte sich ausdrücklich für das Engagement der Teilnehmenden: „Ohne den intensiven Einsatz der vielen Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Transidenten und Intersexuellen selbst wären wir bei weitem noch nicht da, wo wir heute sind. Hierfür möchte ich mich ganz ausdrücklich bei QueerNet Rheinland-Pfalz e.V. mit seinen Mitgliedsorganisationen, der Deutschen Gesellschaft für Transidentität und Intersexualität e.V. und dem Verband Intersexuelle Menschen e.V. sowie den vielen anderen Organisationen und einzelnen Menschen bedanken, die sich hier für die vollständige Gleichstellung und Akzeptanz engagieren.“
Beim Runden Tisch LSBTI treffen sich Vertreterinnen und Vertreter der Landesregierung, von QueerNet Rheinland-Pfalz e.V. sowie weiterer LSBTI-Gruppen zum regelmäßigen Austausch. Weitere Informationen zur Landesbeauftragten für gleichgeschlechtliche Lebensweisen und Geschlechtsidentität sowie zum Landesaktionsplan „Rheinland-Pfalz unterm Regenbogen“ finden Sie unter www.regenbogen.rlp.de