„Die Idee für die Sticker kommt von Betroffenen selbst“, betonte Ministerin Binz bei der Vorstellung. „Sie wissen am besten, was helfen kann – und was es braucht, um sich in einer schwierigen Situation überhaupt jemandem anzuvertrauen. Die Sticker sollen genau das ermöglichen: einen stillen, aber sichtbaren Hinweis auf Hilfsangebote, gut platziert in geschützten Räumen wie Schultoiletten oder Beratungsstellen in der Schule. Unser Ziel ist es, jungen Menschen zu zeigen: Du bist nicht allein. Es gibt Hilfe – und es ist richtig, sie in Anspruch zu nehmen, sei es für sich selbst oder für andere. Ich danke dem Landesbetroffenenrat von Herzen für sein Engagement und die starke Botschaft, die mit dieser Kampagne an die Schulen getragen wird.“
Die auffälligen Sticker gibt es in vier unterschiedlichen Designs. Sie sind so gestaltet, dass sie Aufmerksamkeit erregen und gleichzeitig niedrigschwellig auf das bundesweite Hilfeportal www.hilfe-portal-missbrauch.de <http://www.hilfe-portal-missbrauch.de> hinweisen. Dort finden Betroffene Informationen, Anlaufstellen und weiterführende Hilfsangebote. Die Aktion richtet sich an alle Schulen in Rheinland-Pfalz. Die Sticker werden landesweit verteilt und sollen dabei helfen, das Thema sexualisierte Gewalt im Schulalltag sichtbarer – und gleichzeitig niedrigschwelliger – zu machen.
Bildungsstaatssekretärin Bettina Brück erklärte: „Sexualisierte Gewalt wird an unseren Schulen nicht toleriert und wir treten diesen Taten mit aller Entschlossenheit entgegen. Wichtig ist, dass wir Kinder unterstützen und stark machen, sich zu wehren und Nein zu sagen. Die Sticker des Betroffenenrats setzen ein sichtbares Zeichen in unseren Schulen, dass Schülerinnen und Schüler nicht allein seid, wenn sie bedroht werden. Sie bieten wertvolle Hinweise und Unterstützung in schwierigen Lagen. Mein Appell geht an alle Kinder und Jugendlichen, aber auch an Lehrkräfte, Schulsozialarbeit und außerschulische Kontaktstellen: Zögert nicht, euch Hilfe zu holen – wir sind für euch da!“
Im Anschluss an die Präsentation kamen die Ministerin Binz und Vertreterinnen und Vertreter des Landesbetroffenenrats mit Oberstufenschülerinnen und -schülern ins Gespräch. Zum Abschluss wurden die Sticker symbolisch an die Schülerinnen und Schüler übergeben – als Startschuss für die Kampagne im Schulalltag.
Weitere Informationen zum Landesbetroffenenrat:
Die Kampagne wurde vom Landesbetroffenenrat initiiert und begleitet. Sie ist ein Beispiel dafür, wie Betroffenenperspektiven direkt in politische Maßnahmen einfließen.
Das Gremium besteht derzeit aus sechs Mitgliedern und soll auf zehn Mitglieder erweitert werden, um den wichtigen Dialog und die Mitwirkung von Betroffenen auch in Zukunft sicherzustellen. Interessierte sind herzlich eingeladen, sich noch bis zum 15. Oktober 2025 zu bewerben. Ziel ist es, die Vielfalt der Lebensrealitäten in Rheinland-Pfalz noch besser abzubilden und die geplante Struktur aus thematischen Arbeitsgruppen wirksam auszubauen.
Weitere Informationen zur Ausschreibung finden Sie unter: https://mffki.rlp.de/themen/familie/pakt-gegen-sexualisierte-gewalt/landesbetroffenenrat-ausschreibung
Weitere Informationen zum Pakt gegen Sexualisierte Gewalt:
Der Pakt gegen sexualisierte Gewalt an Kindern und Jugendlichen ist ein im Jahr 2022 gestartetes Projekt der Landesregierung, um das Thema sexualisierte Gewalt gegen Kinder und Jugendliche in Rheinland-Pfalz noch stärker in den Fokus zu rücken. Der Pakt besteht aus einer Geschäftsstelle im MFFKI, einer interdisziplinären Fachkommission, einem Betroffenenrat und sechs Arbeitsgruppen aus verschiedenen Fachkräften. Die Beteiligten des Pakts haben insgesamt 40 Handlungsempfehlungen erarbeitet, die zum Ziel haben, den Schutz vor sexualisierter Gewalt gegen Kinder und Jugendliche im Land zu verbessern. Die Empfehlungen wurden der Landesregierung im September 2024 übergeben und werden die Politik in Rheinland-Pfalz in den kommenden Jahren ressortübergreifend beeinflussen.