„Jeden dritten Tag wird eine Frau durch ihren Partner oder Ex-Partner in Deutschland getötet. Diese traurige gesellschaftliche Realität können wir nicht akzeptieren, sondern müssen ihr entschlossen entgegentreten. Der Schutz von Frauen und Kindern vor Gewalt ist deshalb ein Schwerpunktthema des rheinland-pfälzischen Frauenministeriums“, sagte Frauenministerin Katharina Binz.
Mit dem Präventionsprogramm RIGG wurde im Jahr 2000 ein Interventions-, Präventions- und Vernetzungsbündnis aus Fachleuten von staatlichen und nichtstaatlichen Einrichtungen gestartet. Der Bundesvorsitzende des WEISSEN RINGS, Jörg Ziercke, sagte: „Das Interventionsprojekt steht für ein erfolgreiches Hochrisikomanagement gegen Gewalt in engen sozialen Beziehungen.“ Rheinland‐Pfalz gehe hier mit gutem Beispiel voran, so Ziercke weiter: „Es zeigt, dass der Staat nicht zusehen muss, wenn es um den Schutz von Frauen geht, sondern sich aktiv einbringen kann.“ Im vergangenen Jahr seien bundesweit 139 Frauen durch ihren Partner oder Ex‐Partner getötet worden, sagte Ziercke und fügte an: „Ich bin überzeugt, dass viele dieser Opfer hätten gerettet werden können. Wir brauchen dringend eine Regelung auch für ganz Deutschland.“
Dieses Unterstützungssystem für von Gewalt betroffene Frauen findet bundesweit Anerkennung. Die Stärke des Programms liege in der interdisziplinären, ressortübergreifenden und landesweiten Zusammenarbeit verschiedener Akteurinnen und Akteure, die mit Betroffenen von Gewalt in engen sozialen Beziehungen arbeiten, stellte Frauenministerin Binz fest und ergänzte: „Es freut mich, dass RIGG, unser rheinland-pfälzisches Interventionsprojekt gegen Gewalt an Frauen in engen Beziehungen, auf große Zustimmung des WEISSEN RINGS stößt.“
„Wir begrüßen die Vorreiterrolle, die das Land bei diesem Thema einnimmt“, betonte Sabine Bätzing‐Lichtenthäler, rheinland‐pfälzische Landesvorsitzende des WEISSEN RINGS, „das betrifft insbesondere die enge Zusammenarbeit von Frauenhäusern, Frauennotrufen und Polizei, welche seit Jahren besteht, auf großem Vertrauen basiert und damit den Schlüssel zum Erfolg bildet.“ Bätzing‐Lichtenthäler wies auch auf die Maßnahmen hinsichtlich der Istanbul‐Konvention hin: „Rheinland‐Pfalz geht mit einer Koordinierungsstelle den richtigen Weg, um Frauen vor Gewalt durch ihre Partner oder Ex‐Partner zu schützen.“
Rheinland-Pfalz war eines der ersten Länder, das eine eigene Koordinierungsstelle zur Umsetzung der Istanbul-Konvention eingerichtet hat. Sie analysiert die bereits bestehenden Maßnahmen mit Blick auf die Anforderungen der Istanbul-Konvention und entwickelt sie weiter.