Der Anteil an Frauen in rheinland-pfälzischen Kommunalparlamenten liegt aktuell bei rund 24 Prozent, wobei regional erhebliche Unterschiede festzustellen sind. Damit hat sich der Frauenanteil in den Räten und Kreistagen in den letzten 20 Jahren nur um etwa neun Prozentpunkte erhöht. Und auch im aktuellen rheinland-pfälzischen Landtag sind lediglich knapp 32 Prozent der Abgeordneten weiblich.
Für Frauenministerin Katharina Binz ist es wichtig, dass mehr Frauen ihren Weg in die Kommunalpolitik finden: „Dabei geht es nicht nur darum, dass Frauen gemäß ihrem Bevölkerungsanteil repräsentiert sein sollten. Frauen bringen Kompetenzen, Perspektiven und Erfahrungen mit, die unverzichtbar sind und die örtliche Gemeinschaft stärken.“ Ministerin Binz weiter: „Gerade als Kommunalpolitikerin – und da spreche ich aus eigener Erfahrung - hat man die Möglichkeit, wichtige Dinge des Alltags, wie etwa Kindertagesstätten vor Ort, Freizeitangebote für Jung und Alt und weitere Infrastrukturangebote, zu gestalten. Frauen haben auf manche Themen einen ganz anderen Blick als Männer. Daher ist es so wichtig, dass sie sich aktiv in die örtliche Politik einbringen.“
Um Frauen zu unterstützen, die ein politisches Amt anstreben beziehungsweise sich politisch engagieren wollen, setzt das Frauenministerium auf eine gezielte Frauenförderung. Dabei sind unter anderem die Landfrauenverbände Rheinland-Pfalz wichtige Partnerinnen für uns.
„Ich freue mich sehr über den Austausch mit den Land Frauen Verbänden Rheinland-Pfalz. Sie waren es, die uns beispielsweise bei dem regionalen Mentoringprogramm ‚Mit Mentoring vor Ort – Mehr Frauen in die Kommunalpolitik!‘ unterstützt haben, damit mehr Frauen in der Kommunalpolitik mitreden und mitbestimmen können“, sagt Katharina Binz. „Viele Landfrauen sind selbst kommunalpolitisch aktiv und können daher gute Vorbilder und Ratgeberinnen für andere Frauen sein.“
Katharina Binz stellt fest. „Um mehr Frauen für die Kommunalpolitik zu begeistern, müssen schließlich auch die Rahmenbedingungen stimmen. Es geht auch darum, das Umfeld der politischen Arbeit zu verändern und Barrieren abzubauen. Dafür wird es oftmals nötig sein, dass etwa die Sitzungen in den Kommunalparlamenten familienfreundlicher ausgestaltet werden, sowohl was Tagungszeiten als auch Teilnahmeverpflichtungen betrifft. Auch Kinderbetreuungsmöglichkeiten oder digitale Formate müssen dabei ausgeweitet werden. Außerdem müssen die Themen Nachwuchsgewinnung und die Etablierung eines positiven Leitbildes der Kommunalpolitik noch intensiver diskutiert werden.“