Ziel der Landesjugendstrategie ist es, den Stimmen junger Menschen in jungendhilfepolitischen und kommunalpolitischen Prozessen mehr Gehör zu verleihen. Die Tagung zum Förderprogramm der Jugendstrategie mit dem Titel „JES! Eigenständige Jugendpolitik – mit PEP vor Ort“ (PEP= Praxisentwicklungsprojekt zur Profilierung der Jugendarbeit), läutete auch die dritte Runde der Fördermaßnahmen ein: „Es ist ein starkes Zeichen, dass für diese dritte Runde zur Entwicklung – bzw. Weiterentwicklung – kommunaler Jugendstrategien erneut vier hochengagierte Kommunen gewonnen werden konnten. Es ist sehr begrüßenswert, dass die Kommunen in Rheinland-Pfalz sich auf den Weg machen, eine starke und eigenständige Jugendpolitik neu auszurichten.“
Die Landkreise Kaiserslautern und Alzey-Worms sowie die Städte Frankenthal und Neuwied beginnen nun damit, jugendpolitische Maßnahmen zu etablieren. „Die Fachkräfte der Jugendarbeit haben dabei einen ausdrücklichen Vermittlungsauftrag zwischen Politik und Jugend. Gelingen diese Vermittlungs- und Verständigungsprozesse, so etabliert sich eine eigenständige Jugendpolitik“, erläuterte David Profit. „Eine aktive und lebendige Jugendarbeit intensiviert die Bindungskraft an die Kommune und die Identifikation der jungen Menschen mit ihr wächst enorm. Denn sie werden gehört und in Entscheidungen eingebunden, die sich direkt auf ihr Lebensumfeld auswirken.“ Der Staatssekretär betonte auch die besondere Bedeutung unter demokratischen Aspekten. „Mit JES! wird eine Stärkung der Jugendarbeits- und Jugendsozialarbeitsstrukturen geschaffen. Durch die Beteiligung junger Menschen wird gleichzeitig das Zusammenleben vor Ort gesellschaftspolitisch und sozial bereichert werden.“
Hintergrund:
2013 ist Rheinland-Pfalz als erstes Bundesland mit dem Praxisentwicklungsprojekt „Profilierung der Jugendarbeit“ gestartet. Bereits in der Modellphase von PEP in den Jahren von 2013 bis 2015, haben 16 sozialpädagogische Fachkräfte unter wissenschaftlicher Begleitung neue Wege entwickelt, damit die Anliegen von Jugendlichen noch effektiver in die jugendhilfepolitischen und kommunalpolitischen Strukturen Eingang finden können. Zehn Träger der kommunalen und verbandlichen Jugendarbeit in Rheinland-Pfalz waren damals an PEP beteiligt und haben ihre Fachkräfte zur Teilnahme freigestellt. Die Ergebnisse der Modellphase waren beeindruckend – vor allem die Beteiligungsprozesse mit den jungen Menschen. Folgerichtig hat das Jugendministerium das Projekt weiterentwickelt und es 2017 mit dem Titel „JES! Eigenständige Jugendpolitik - mit PEP vor Ort – Praxisentwicklungsprojekt zur Profilierung von Jugendarbeit und Jugendpolitik in Rheinland-Pfalz“ neu aufgelegt. Flankiert wurde „JES! mit PEP vor Ort“ dadurch, dass die Landesregierung die Strukturförderung für die Jugendarbeit und Jugendsozialarbeit in den Landeshaushalten der letzten vier Jahre um 2,5 Millionen Euro aufgestockt hat.