| Delegationsreise

Integrationsministerin Katharina Binz informiert sich über Einwanderungspolitik in Kanada

Integrationsministerin Katharina Binz reist vom 21. bis 27. Oktober nach Kanada und besucht Halifax, Ottawa und Toronto. Im Mittelpunkt der Reise stehen Fragen der Einwanderungspolitik, insbesondere der Fachkräfteeinwanderung sowie der Integration ausländischer Fachkräfte in Kanada.

„Gemessen an seiner Einwohnerzahl ist Kanada das Land mit der weltweit höchsten Zuwanderung von Arbeitskräften und Fachkräften. Kanada verfolgt seit Ende der 60er- Jahre einen zielgerichteten und bedarfsorientierten Ansatz zur Zuwanderung und gehört weltweit zu den Vorreitern in diesem Bereich. In einer Zeit, in der auch wir in Deutschland und Rheinland-Pfalz dringend auf Fachkräfte aus dem Ausland angewiesen sind, wollen wir von den kanadischen Erfahrungen lernen. Vielfalt wird in Kanada als eine große Stärke angesehen, und wir möchten in zahlreichen Gesprächen innovative Ansätze zur gesellschaftlichen Ausgestaltung von Integration und Zuwanderung erkunden“, betont Integrationsministerin Katharina Binz im Vorfeld der Reise.

Auf dem Programm stehen unter anderem politische Gespräche mit Deputy Minister Dr. Harpreet Kochhar vom kanadischen Einwanderungsministerium, mit der Einwanderungsministerin der Provinz Nova Scotia, Jill Balser, dem Einwanderungsminister der Provinz Ontario, David Piccini, sowie dem Bürgermeisterkandidaten von Halifax, Andy Fillmore. Ziel dieser Gespräche ist es, die Chancen und Herausforderungen bei der Integration ausländischer Fachkräfte aus verschiedenen politischen Perspektiven zu beleuchten und zu erfahren, wie Zuwanderungs- und Integrationspolitik in Kanada auf unterschiedlichen Ebenen gestaltet wird. Ein weiterer Schwerpunkt der Reise liegt auf dem Besuch staatlicher und zivilgesellschaftlicher Projekte. Die Delegation wird unter anderem ISANS (Immigrant Services Association of Nova Scotia), die führende Einwanderungsagentur in Nova Scotia, sowie COSTI, eine Serviceagentur für Zuwanderer in Ontario, besuchen. Diese Institutionen bieten wertvolle Unterstützung für Eingewanderte beim Ankommen in einer neuen Gesellschaft.

Um direkte Einblicke in die Erfahrungen von Zugewanderten zu erhalten, wird die Delegation auch SIEMENS Healthineers in Ottawa besuchen. Das Unternehmen hat sich als Vorreiter in der Integration qualifizierter Fachkräfte aus aller Welt etabliert. 80 Prozent der 350 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind eingewandert.

Zusätzlich steht ein Besuch des Humber College in Toronto auf dem Programm. Das College bietet spezielle Programme für Zugewanderte an, darunter sogenannte „Bridging Programs“, die darauf abzielen, im Ausland erworbene Kenntnisse durch kanadaspezifisches Fachwissen zu ergänzen und so die Teilnehmenden optimal auf den kanadischen Arbeitsmarkt vorzubereiten.

Darüber hinaus sind Gespräche mit Vertreterinnen und Vertretern politischer Stiftungen wie der Friedrich-Ebert-Stiftung (FES) und der Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) sowie mit deutschsprachigen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern geplant. Diese Begegnungen ermöglichen der Delegation einen Austausch mit externen Beobachterinnen und Beobachtern des kanadischen Einwanderungssystems.

Zudem wird ein Austausch mit dem Ukrainian Canadian Congress (UCC) stattfinden, der Interessenvertretung der ukrainisch-kanadischen Exilgemeinde. Mit fast eineinhalb Millionen Menschen hat Kanada eine der größten ukrainischen Diaspora weltweit. Die Delegation wird mit den Vertreterinnen und Vertretern des UCC über Erfahrungen mit Fluchtbewegungen aus der Ukraine sowie über die Integration von Ukrainerinnen und Ukrainern diskutieren.

Bei Führungen durch das Nationale Immigrationsmuseum „Canadian Immigration Museum Pier 21“ in Halifax sowie durch das Canadian Museum of History in Ottawa wird die Delegation mehr über die erinnerungskulturelle Aufbereitung der Einwanderungsgeschichte in Kanada erfahren.

„Wir freuen uns auf einen intensiven Austausch mit unseren kanadischen Gesprächspartnerinnen und -partnern und darauf, neue Impulse für unsere Arbeit hier in Rheinland-Pfalz zu bekommen“, sagt Ministerin Binz.

 

Hintergrund:

Zur Delegation von Integrationsministerin Katharina Binz gehören Susanne Wingertszahn, Bezirksvorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) in Rheinland-Pfalz/Saarland, Daniel Kieslinger, Geschäftsführer der LIGA der Freien Wohlfahrtspflege in Rheinland-Pfalz e.V., Andreas Adelmann, Leiter des Referats Migration und Fachkräfteeinwanderung bei der Stadt Kaiserslautern sowie Leiter der Zentralen Ausländerbehörde, Antonio Baranelli, Referatsleiter im Integrationsministerium sowie Jana Lehmberg, zuständig für den Bereich Fachkräfteeinwanderung im Integrationsministerium. Zudem ist ein Vertreter der rheinland-pfälzischen Medien Teil der Delegation.

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