In ihrer Laudatio würdigte Ministerin Binz das umfangreiche ehrenamtliche Engagement von Frau Wellstein. „Ute Wellstein hat sich in vielfältiger Weise für Frauenrechte, Kinderrechte und in der Kommunalpolitik engagiert. Sie ist ein leuchtendes Beispiel dafür, dass eine einzelne Stimme für das Gute Veränderungen bewirken kann. Ihr unerschütterlicher Wille und Ihre Leidenschaft sind inspirierend“, so die Ministerin.
Frau Wellstein engagiert sich seit vielen Jahren in der Frauen- und Jugendarbeit. Sie war maßgeblich am Gründungsteam des Frauennotrufs und des Frauenhauses Mainz beteiligt, wo sie sich besonders in der Beratung einbringt. In den 1970er-Jahren organisierte sie im Rahmen des „§-218-Komitees“ Fahrten in die Niederlande, um schwangere Frauen zu begleiten, die dort einen Schwangerschaftsabbruch in Anspruch nehmen wollten. 1977 begann sie als Medizinstudentin bei pro familia Mainz und spielte eine entscheidende Rolle beim Aufbau medizinischer Angebote, die bis heute eine wichtige Anlaufstelle für Frauen und Paare in Fragen der Familienplanung, Schwangerschaft und Sexualität sind. Zudem initiierte sie eine medizinische Einrichtung für Schwangerschaftsabbrüche und Nachsorge, die seit 1992 ungewollt schwangere Frauen in einer wertschätzenden Atmosphäre betreut. Über 30 Jahre lang führte sie als Vorstandsvorsitzende pro familia Mainz und sorgte dafür, dass das Zentrum für seine unabhängige und kompetente Beratung geschätzt wird und sein Angebot stetig erweitert werden konnte. Darüber hinaus war Frau Wellstein Mitgründerin des Kinderhauses Mainz und von 2015 bis 2019 Mitglied des Mainzer Stadtrats.
Die Auszeichnung mit dem Bundesverdienstkreuz, der höchsten Ehrung der Bundesrepublik Deutschland für Verdienste um das Gemeinwohl, ist ein Ausdruck des Dankes und der Anerkennung für Frau Wellsteins Lebenswerk. „Wir in Rheinland-Pfalz schätzen das Ehrenamt und die Menschen, die ihre Zeit und ihre Fähigkeiten für das Gemeinwohl einsetzen. Sie sind unverzichtbar für unsere Gesellschaft“, so Ministerin Binz abschließend.
Hintergrundinformation:
Der Bundesverdienstorden wird für politische, wirtschaftlich-soziale und geistige Leistungen verliehen und ist die einzige allgemeine Auszeichnung für Verdienste um das Gemeinwohl in Deutschland. Verliehen wird er vom Bundespräsidenten.