Am 27. Juni 2024 findet in Mainz und Trier der Christopher-Street-Day (CSD) statt. Das Motto des CSD Mainz: „Die neuen 20er – Heute queer – morgen ihr“. Trier feiert unter dem Motto: „Freiheit, sich selbst zu sein, ist ein grundlegendes Menschenrecht.“
Auch heute noch erleben Menschen Ausgrenzung und Vorurteile aufgrund ihrer sexuellen oder geschlechtlichen Identität und leiden unter Diskriminierung, Belästigung, Hassreden und Gewalt. „Menschenrechte gelten für alle Menschen, unabhängig von sexueller Orientierung und Geschlechtsidentität. Menschenfeindliche Parolen werden jedoch zunehmend salonfähig und daraus resultieren immer häufiger auch offene Anfeindungen – das ist besorgniserregend und kann nicht toleriert werden“, erklären Ministerpräsident Alexander Schweitzer und Staatssekretär Janosch Littig, Landesbeauftragter für gleichgeschlechtliche Lebensweisen und Geschlechtsidentität, gemeinsam.
Jedes Jahr gehen tausende Menschen für sexuelle Selbstbestimmung in Rheinland-Pfalz auf die Straße. Gleichzeitig nimmt die Gewalt gegen LGBTIQ* zu. „Mit dem Landesaktionsplan ‚Rheinland-Pfalz unterm Regenbogen‘ wenden wir uns seit über zehn Jahren gegen Ablehnung und Benachteiligung und treten ein für rechtliche Gleichstellung und Akzeptanz von lesbischen, schwulen, bisexuellen, transidenten, intergeschlechtlichen und nichtbinären Menschen. Trotz Angst vor Anfeindungen und Übergriffen gehen die Menschen zum CSD. Das erfordert Mut. Als Queerbeauftragter der Landesregierung unterstütze ich das Anliegen der CSDs, denn unsere Gesellschaft ist nur in all ihrer Vielfalt vollständig. In Rheinland-Pfalz gehören queere Menschen selbstverständlich dazu, denn Rheinland-Pfalz ist bunt“, sagt Staatssekretär Janosch Littig.
Passend zum CSD findet am Wochenende in Mainz eine junge Stadtführung „Que(e)r durch Mainz“ statt, die Einblicke in die Vergangenheit und Gegenwart queerer Räume in Mainz gibt. „Aufbauend auf einer wissenschaftlichen Studie von Chiara Bach wird gezeigt, wie sich das Selbstverständnis der queeren Community über die letzten Jahrzehnte hinweg wandelte und wie sich dies in der politischen Bewegung widerspiegelt“, heißt es auf der Homepage des Veranstalters (http://www.geographie-fuer-alle.de/stadtfuehrung-mainz).
Hintergrund:
Seinen Ursprung hat der CSD in der Schwulen- und Lesbenbewegung in der Christopher Street in New York. In der Nacht zum 28. Juni 1969 wurden die Gäste der Bar „Stonewall Inn“ bei einer Razzia zu Opfern politischer und polizeilicher Willkür. Der Kampf für Gleichberechtigung in dieser Nacht entwickelte sich zu einem mehrtägigen Widerstand gegen Diskriminierung und Gewalt und ihm wird weltweit jedes Jahr gedacht.