Anlässlich des morgigen 30. Internationalen Coming-Out-Days fordert Dr. Christiane Rohleder, Landesbeauftragte für gleichgeschlechtliche Lebensweisen und Geschlechtsidentität, mehr Verständnis und volle Akzeptanz für Jugendliche die sich in der wichtigen Phase des Outings befinden: „Der Aktionstag soll die Bevölkerung dafür sensibilisieren, wie wichtig es für Jugendliche ist, offen zu ihrer sexuellen und Geschlechtsidentität zu stehen und mit dieser akzeptiert zu werden. Sich zu outen ist ein wichtiger und kritischer Schritt im Leben der Jugendlichen. Die Reaktionen des persönlichen Umfelds können das weitere Leben enorm beeinflussen und entscheidend dafür sein, ob die Jugendlichen ihre Sexualität positiv annehmen und leben können. Menschen, die sich vom gleichen Geschlecht angezogen fühlen, die sich nicht dem bei ihrer Geburt notierten Geschlecht zugehörig wissen oder die weder dem männlichen noch weiblichen Geschlecht angehören, stoßen häufig noch immer auf Vorurteile.“
Das Familienministerium unterstützt über QueerNet Rheinland-Pfalz e.V., die Deutsche Gesellschaft für Trans- und Intersexualität e.V. und Intersexuelle Menschen e.V. zahlreiche Beratungsstellen und Initiativen, an die junge Menschen sich wenden können.
„Sich zu outen heißt, zu sich selbst zu stehen, sich so zu akzeptieren wie man ist und somit gestärkt durchs Leben zu gehen. Das Outing wird größtenteils als Befreiung erlebt, weil die Betroffenen nichts mehr verheimlichen müssen und stattdessen ihre Erfahrungen und Wünsche mit anderen teilen können. Dennoch sind Lesben, Schwule, Bisexuelle sowie Trans- und Intersexuelle immer wieder mit Situationen konfrontiert, in denen sie sich neu outen müssen“, erläutert Rohleder.
Nach 30 Jahren Coming-Out-Day ist die Akzeptanz für LBSTI in der Gesellschaft immer noch nicht überall angekommen. „Beleidigende Witze in der Schule, unangenehme sexuelle Anspielungen am Arbeitsplatz oder gesellschaftliche Ausgrenzungen sind nur einige Beispiele für Anfeindungen, denen Menschen aufgrund ihrer sexuellen Identität oder Geschlechtsidentität ausgesetzt sind“, zählt Rohleder auf. „Angst vor Ablehnung, unwürdiges Versteckspiel und gesundheitliche Beeinträchtigungen sind oftmals die Folge. Daher ist es wichtig, dass mit Aktionen wie dem Coming-Out-Day oder dem Christopher Street Day für Akzeptanz geworben wird, damit immer mehr Menschen den Schritt wagen können, zu sich zu stehen und ihre sexuelle und geschlechtliche Identität offen zu leben.“
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