„Vielen ist heute gar nicht mehr bewusst, dass Homosexualität noch vor rund 25 Jahren als psychische Krankheit eingestuft und erst 1994 endgültig als Straftatbestand abgeschafft wurde“, erläutert Familienministerin Anne Spiegel. Das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz verbietet Benachteiligungen aufgrund der Rasse, der ethnischen Herkunft, des Geschlechts, der Religion oder Weltanschauung, einer Behinderung, des Alters und der sexuellen Identität. „Glücklicherweise stehen heutzutage die meisten Menschen den verschiedenen geschlechtlichen und sexuellen Identitäten offen gegenüber. Trotzdem gibt es leider noch immer häufig auch Vorurteile, Beleidigungen und Diskriminierungen. Hier ist noch viel Aufklärungs- und Überzeugungsarbeit zu leisten, um Vorurteile gegenüber Lesben, Schwulen, Bisexuellen, transsexuellen und intersexuellen Menschen vollständig abzubauen“, sagt Anne Spiegel.
Das Forschungsprojekt wird vom Familienministerium in diesem Jahr mit 8.700 Euro aus dem Landesaktionsplan „Rheinland-Pfalz unterm Regenbogen“ gefördert und vom Institut für Pfälzische Geschichte und Volkskunde Kaiserslautern gemeinsam mit dem Stadtmuseum Zweibrücken durchgeführt.
Dr. Charlotte Glück, Stadtmuseum Zweibrücken: „Museen haben einen Bildungsauftrag und für unser Stadtmuseum, das einen Schwerpunkt auf das Thema Demokratiegeschichte legt, passt dieses Thema wunderbar in den Ausstellungskanon. Mit diesem Projekt leisten wir einen Beitrag, die Diskriminierung aufgrund der Geschlechtsidentität oder der sexuellen Ausrichtung zur Geschichte werden zu lassen und die vollständige gesellschaftliche Akzeptanz gegenüber LSBTI zu erreichen. Wir bedanken uns beim Land Rheinland-Pfalz herzlich für die Unterstützung der Forschungsarbeit.“
Das Projekt ist Teil des Landesaktionsplans „Rheinland-Pfalz unterm Regenbogen“ und der Demokratie- und Menschenrechtsarbeit der Landesregierung. Die Forschungen und die daraus entstehende Wanderausstellung sollen dazu beitragen, die Akzeptanz von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Transidenten und Intersexuellen zu fördern und für eine demokratische, vielfältige und solidarische Gesellschaft zu werben. Erste Ergebnisse werden für Frühjahr 2019 erwartet.