Dieser Zusammenschluss, der zukünftig unter dem Namen „DOOR - Dolmetschen im sozialen Raum“ firmiert, soll eine weitere Professionalisierung des Angebots und eine einheitliche Qualifizierung der ausschließlich ehrenamtlich tätigen Sprachmittlerinnen und Sprachmittler mit sich bringen. Außerdem möchte der Träger Synergieeffekte nutzen und das Angebot im Raum Mainz und in der Südpfalz erweitern.
„Für eine gute Betreuung von Migrantinnen und Migranten in unserem Land ist es von großer Bedeutung, dass wir ein breites und qualitativ hochwertiges Angebot an Sprachmittlerdiensten haben. Denn gerade bei Dolmetscherdiensten, die keine vereidigten Dolmetscherinnen und Dolmetscher erfordern, was oftmals bei Behördengängen, aber auch im Dialog mit Kitas oder Schulen oder etwa bei Arztgesprächen der Fall ist, ist eine reibungslose Kommunikation für alle Beteiligten wichtig“, erklärt Integrationsministerin Anne Spiegel. „Sprachmittlung ermöglicht überhaupt erst Kommunikation – sie ist eine Brücke und gleichzeitig Türöffner für eine erfolgreiche Integration.“
„Das besondere Charakteristikum des Dolmetschpools ist die doppelte Integrationsfunktion. Neben dem Beitrag zur Integration von Geflüchteten werden die Potenziale und das Vorwissen unserer Dolmetscherinnen und Dolmetscher positiv genutzt. Damit wird ihnen ermöglicht, ihre Stärken einzubringen und sich weiter zu qualifizieren“, betont die Geschäftsführerin von ARBEIT & LEBEN, Gabriele Schneidewind.
Der Dolmetscherpool Germersheim besteht seit 2012. Er umfasst derzeit 22 Sprachmittlerinnen und Sprachmittler und wird seit 2013 vom Integrationsministerium finanziell gefördert. Die fachliche Qualifikation der Dolmetscherinnen und Dolmetscher, die Studierende der Universität Mainz sind, erfolgt durch Prof. Meyer von der Johannes-Gutenberg-Universität in Mainz. Im vergangenen Jahr erhielt der Dolmeterschpool Germersheim 600 Anfragen, denen er in 280 Fällen nachkommen konnte. Der Dolmetscherpool DOOR wurde 2015 als „Laien-Dolmetscherpool Mainz“ gegründet und zählt heute 114 Dolmetscherinnen und Dolmetscher. Sie waren im vergangenen Jahr 1.210 Mal im Einsatz. Durch die Fusion wird auch das Sprachangebot erweitert: neben gängigen Sprachen wie Russisch, Türkisch oder Arabisch umfasst der Pool auch seltene Sprachen wie Pashtu, Dari, Urdu oder Berbersprachen.
Prof. Dr. Bernd Meyer von der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Campus Germersheim, kooperiert schon länger mit der Vermittlungsstelle ‚DOOR‘ und begleitet die Qualifizierung der Dolmetscherinnen und Dolmetscher fachlich. Durch den Zusammenschluss ist sichergestellt, dass auch in Zukunft der Arbeitsbereich Interkulturelle Kommunikation und die Vermittlungsstelle eng zusammen arbeiten und die Qualität des Dolmetscherangebotes und der Vernetzung nunmehr in zwei Regionen sichergestellt ist