| Frauen

Frauenministerium feiert 25-jähriges Jubiläum

Die Steinhalle im Landesmuseum, derzeit Plenarsaal des Landtages, war bis auf den letzten Platz besetzt, so viele Menschen waren der Einladung von Frauenministerin Anne Spiegel gefolgt, um 25 Jahre Frauenministerium zu feiern. Auch alle ehemaligen Frauenministerinnen – von Jeanette Rott-Otte, Dr. Rose Götte, Finanzministerin Doris Ahnen, Ministerpräsidentin Malu Dreyer als Festrednerin bis hin zu Irene Alt – waren gekommen.

In seiner Begrüßung würdigte Landtagspräsident Hendrik Hering „ein Vierteljahrhundert gelebte Frauenpolitik in Rheinland-Pfalz“. Es gelte, Erfolge zu feiern, aber auch auf die Herausforderungen zu schauen, die noch zu bewältigen seien. Hering betonte dabei: „Männer müssen sich von ihren Rollenbildern lösen.“

Ministerpräsidentin Malu Dreyer blickte in ihrem Grußwort zurück auf die frauen- und gleichstellungspolitischen Anfänge, auf die Wegmarken und Meilensteine der rheinland-pfälzischen Frauenpolitik. Die Ministerpräsidentin erinnerte auch daran, dass es immer wieder besonderer Anstrengungen und Erklärungen bedurfte und zuweilen noch bedarf, um weiter am Abbau ungleicher Bedingungen und Chancen von Frauen und Männern zu arbeiten: „Frauenpolitik bleibt so lange unverzichtbar, wie die tatsächliche Gleichstellung von Frauen und Männern noch nicht in allen gesellschaftlich relevanten Bereichen erreicht ist. Die Landesregierung versteht die Landesverfassung dabei als Auftrag, überall dort Maßnahmen zugunsten von Frauen zu ergreifen, wo Frauen benachteiligt sind.“

In dieser Kontinuität sieht sich auch die amtierende Frauenministerin Anne Spiegel. Sie stellte sich den Fragen von Moderatorin Patricia Küll und machte klar, dass sie auf dem Erreichten aufbauen will, aber auch neue Impulse setzen möchte. „Wie schon meine Vorgängerinnen möchte ich eng mit den nichtstaatlichen Frauenorganisationen und -netzwerken, den landesweiten Frauenbündnissen und nicht zuletzt mit den Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten zusammenarbeiten. Denn ich weiß aus meinen langjährigen Erfahrungen im frauenpolitischen Engagement, dass Fortschritte nur gemeinsam möglich sind.“ Spiegel erklärte, dass die eigenständige Existenzsicherung von Frauen eine ihrer wichtigsten Aufgaben für die nächsten Jahre sei. Ebenso werde das Thema „Gewalt gegen Frauen“ einen Schwerpunkt ihrer Frauenpolitik bilden.

Musikalisch begleitet wurde die Jubiläumsfeier durch den Frauen-Popchor „DonnaWetter“ aus Simmertal. Eine intelligent zugespitzte Festrede hielt die taz-Redakteurin Heide Oestreich, die mit ihrem Blick auf den „Feminismus nach der Frauenbewegung“ die Frage beantwortete „Wer emanzipiert uns heute?“. Oestreich plädierte dabei dafür, die Allianzen des alten Feminismus mit dem neuen Feminismus zusammenzubringen, um wichtige Zukunftsthemen wie den Umbau des Arbeitsmarktes anzugehen.

Teilen

Zurück