| Integration

Integrationsbeauftragte diskutieren aktuelle Themen

Das Integrationsgesetz des Bundes stand im Mittelpunkt der Diskussion bei dem Treffen der kommunalen und kirchlichen Integrationsbeauftragte und Flüchtlingskoordinatoren mit dem Landesbeauftragten für Migration und Integration (BLMI), Miguel Vicente.

„Im Integrationsgesetz liegen Licht und Schatten dicht beieinander: So waren wir uns einig, dass wir die Maßnahmen für einen erleichterten Zugang zum Arbeitsmarkt natürlich begrüßen. Ihnen stehen aber andere Pläne gegenüber, die der Integration wenig förderlich sind, wie zum Beispiel die Unterscheidung zwischen Flüchtlingen mit guter und schlechter Bleibeperspektive“, erklärt Vicente. „Auch brauchen wir endlich einen Abbau der nicht bearbeiteten Asylanträge beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF). Denn eine klare Bleibeperspektive ist eine Grundvoraussetzung für das Gelingen einer Integration. Der aus dem Berg liegen gebliebener Asylanträge resultierende Stau ist nicht von den Flüchtlingen verschuldet, sondern vom BAMF.“

Im Detail kritisierten die Integrationsbeauftragten und Flüchtlingskoordinatoren, dass auch durch das neue Gesetz Flüchtlinge mit geringer Bleibeperspektive weiterhin von Integrationsangeboten, wie etwa den Integrationskursen des Bundes, ausgeschlossen blieben. Ebenso wurden die vorgesehenen Leistungskürzungen bei Verweigerung von Integrationsangeboten kritisiert. „Wir halten die Annahme für falsch, dass Flüchtlingen die nötige Integrationsbereitschaft fehlt. Diese Unterstellung entspricht nicht unseren Erfahrungen“, stellt Vicente fest. „Was wir brauchen, ist eine Altfallregelung, die denjenigen, die zum Teil schon seit Jahren unverschuldet im Asylverfahren sind, einen Aufenthaltstitel und damit eine neue Lebensperspektive gibt.“

Das Treffen der Integrationsbeauftragten der Kirchen und Kommunen findet auf Einladung des Landesbeauftragten für Migration und Integration regelmäßig statt. Es dient dem Erfahrungsaustausch und der Netzwerkarbeit. Für Miguel Vicente ist es aber auch eine Gelegenheit, die Arbeit seiner haupt- und ehrenamtlichen Kolleginnen und Kollegen zu würdigen: „Ich danke allen Integrationsbeauftragten und Flüchtlingskoordinatoren, die in den Kommunen und in den Kirchengemeinden einen sehr wichtigen Beitrag zum Gelingen der Integration leisten.“

Teilen

Zurück