„Der Doppelpass ist wichtig und richtig“, erklärt Staatssekretärin Christiane Rohleder. „Deutschland ist ein Einwanderungsland und braucht daher ein modernes Staatsangehörigkeitsrecht. Dazu gehört, Mehrstaatigkeit nicht zu verteufeln, sondern sie zu akzeptieren. Dies ist ein wichtiges Signal gerade an junge Menschen, die hier in Deutschland geboren und aufgewachsen sind und die ausländische Eltern haben.“
„Die Unterstellung, die vermeintlich fehlende Hinwendung gerade junger türkischstämmiger Deutscher zu Deutschland hänge mit ihrer doppelten Staatsbürgerschaft zusammen, ist nicht nur realitätsfern, sondern absurd“, erklärt der Integrationsbeauftragte Miguel Vicente. „Ganz im Gegenteil: Das Akzeptieren ihrer doppelten Staatsbürgerschaft bedeutet ihre volle Anerkennung als Mitglieder unserer Gesellschaft. Dies wird auch von den betroffenen Menschen so wahrgenommen und gewürdigt.“
Mehrstaatigkeit wird in Deutschland in vielen Fällen auch bei der Einbürgerung akzeptiert, zum Beispiel bei EU-Bürgerinnen und EU-Bürgern. „Dieses Recht nicht allen einbürgerungswilligen Menschen zu gewähren, stellt letztlich eine nicht nachvollziehbare Benachteiligung dar“, so Staatssekretärin Rohleder und Integrationsbeauftragte Vicente abschließend. „Deutschland hat in der Einbürgerungspolitik in den vergangenen Jahren Fortschritte gemacht – etwa beim Doppelpass für hier geborene junge Menschen. Diese sollten nicht durch wahlkampfmotivierte Diskussionen infrage gestellt werden.“