| Sommerreise / Familie

Ministerin Spiegel besucht junge unbegleitete Flüchtlinge

Die erste Station der Sommerreise von Integrations- und Jugendministerin Anne Spiegel stand im Zeichen der Integration unbegleiteter minderjähriger Flüchtlinge. Ministerin Spiegel besuchte zwei Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe in Zornheim und Oppenheim, die junge Geflüchtete ohne Eltern oder Familie aufnehmen und betreuen.

Bei ihren Besuchen sprach Ministerin Spiegel nicht nur mit den betreuenden Fachkräften, sondern auch mit den betreuten Jugendlichen selbst.

„Die Fluchtgeschichten der jungen Menschen, ihre Erlebnisse aber auch ihre Hoffnungen auf ein Leben ohne Krieg haben mich sehr beeindruckt“, beschreibt die Ministerin ihre Begegnung mit den jungen Geflüchteten. „Ihr Wille zur Integration ist groß, aber auch die Angst und Sorge um die eigene Familie, die nicht bei ihnen ist. Deshalb ist es wichtig, die Jugendlichen vom ersten Tag an zu unterstützen und ihnen zu helfen – auch dabei, unsere Sprache zu lernen und die Schule zu besuchen. Denn dies sind wichtige Voraussetzungen, um sich zu integrieren.“

Bei ihrem Besuch in Zornheim in der Clearinggruppe der Malteser Werke gGmbH machte sich die Ministerin ein Bild von der Einrichtung, in der die Fachkräfte unbegleitete minderjährige Flüchtlinge in den ersten Wochen nach ihrer Ankunft betreuen. Die jungen Menschen bleiben maximal drei Monate in der Clearinggruppe. Danach wird entschieden, wo und wie sie leben sollen – allein, in einer anderen Familie oder in einer betreuten Wohngruppe.

In Oppenheim besuchte Ministerin Spiegel eine solche betreute Wohngruppe, die der Internationale Bund führt. Hier werden unbegleitete minderjährige Flüchtlinge solange betreut, bis sie volljährig sind und ein selbständiges Leben führen können. Zur Arbeit mit den jungen Flüchtlingen gehört es dabei auch, dass auf den Erwerb eines Schulabschlusses hingearbeitet wird und nachher die Vermittlung in Ausbildung oder Beruf erfolgt.

„Die Angebote der Malteser Werke und des Internationalen Bundes sind wichtige Bausteine der Aufnahme und Betreuung von unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen in der Region. Sie leisten einen großen Beitrag, damit die jungen Menschen in unserer Gesellschaft ankommen“, unterstreicht Ministerin Spiegel. „Die 41 Jugendämter und vielen freien Träger in Rheinland-Pfalz haben im vergangenen Jahr eine hervorragende Arbeit geleistet. Sie haben mit viel Engagement Angebote für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge aufgebaut. Viele schwierige Situationen mussten gemeistert und schnell neue Lösungen gefunden werden. Dafür möchte ich mich bei allen Akteurinnen und Akteuren ganz herzlich bedanken.“  

Hintergrund:

Seit dem 1. November 2015 werden unbegleitete minderjährige Flüchtlinge bundesweit nach dem Königsteiner Schlüssel verteilt, was zu einem erhöhten Zugang in Rheinland-Pfalz geführt hat. Zuvor wurden die jugendlichen Flüchtlinge ohne Eltern von dem Bundesland in Obhut genommen, in das sie zuerst einreisten. Die jungen Flüchtlinge werden immer von den Jugendämtern in Obhut genommen und betreut. Die Zuständigkeit für die jungen Menschen liegt – anders als bei den erwachsenen Flüchtlingen – vom ersten Tag an bei den Kommunen. Die Betreuungs- und Unterbringungskosten werden den Jugendämtern vom Land Rheinland-Pfalz vollständig erstattet. Ende Juli 2016 lebten in ganz Deutschland rund 64.000 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge, in Rheinland-Pfalz leben aktuell rund 2.600 unbegleitete geflüchtete Jugendliche. 

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