„Ich bin beeindruckt von der Bandbreite der Unterstützung sowie der fachlichen Kompetenz und dem Engagement der Beratungsfachkräfte. Denn Schwangerschaft und Geburt eines Kindes bedeuten neben Freude und Glück auch Herausforderung und Verantwortung: Hier in der Beratungsstelle können die Frauen und ihre Familien Unterstützung erhalten bei allen Fragen rund um Schwangerschaft und Geburt“, erklärte Familienministerin Anne Spiegel während des Besuchs.
„Die Arbeit für schwangere Frauen, ihre Partner und Familien in Not und Krisensituationen ist unverzichtbarer Teil unserer kirchlich-diakonischen Hilfs- und Beratungsangebote“, sagte Albrecht Bähr, Landespfarrer für Diakonie und Sprecher der Arbeitsgemeinschaft Diakonie in Rheinland-Pfalz. Ausdrücklich bekenne sich die Diakonie auch zur Konfliktberatung: „Evangelische Beratungsarbeit achtet sowohl die Würde der Frau als auch die Würde des Kindes. Nur mit der Frau, nicht gegen sie, ist unser Engagement für das Leben möglich.“
Die Beratung in sozialen, persönlichen und finanziellen Fragen, zu rechtlichen und medizinischen Aspekten ist ein Angebot an alle Frauen und Paare, ganz gleich welcher Herkunft, Religion und in welcher Lebenssituation, betont die Diakonie. Zunehmend suchen Frauen mit Fluchterfahrung Hilfe und Unterstützung. Die Mitarbeiterinnen berichteten der Ministerin im persönlichen Gespräch von ihrem oftmals herausfordernden Beratungsalltag. So erfordere die Beratung von Flüchtlingsfrauen und von Frauen in sehr belasteten Lebenslagen mehr Zeit und mehr Ressourcen in der Beratungsarbeit, weil beispielsweise Sprachmittlerinnen und Sprachmittler finanziert oder die Vermittlung in spezielle weiterführende Beratungsangebote koordiniert werden müssten. „Die Arbeit mit Flüchtlingsfrauen möchten wir unterstützen, indem wir in den nächsten zwei Jahren den Einsatz von Sprachmittlern fördern wollen“, erläuterte Ministerin Spiegel. „Momentan fördert das Land die Schwangerschafts- und Schwangerschaftskonfliktberatungsstellen bereits mit rund 5,8 Millionen Euro.“
Ein weiterer wichtiger Aspekt sei die Finanzierung von Verhütungsmitteln für Frauen in prekären wirtschaftlichen Verhältnissen. „Hier brauchen wir dringend eine Lösung. Frauen, die verhüten wollen, muss das auch möglich sein“, betonte Brigitte Thalmann, Leiterin der Abteilung Soziales und Freiwilligendienste im Diakonischen Werk Pfalz.
Hintergrund:
Seit mehr als 40 Jahren bietet das Diakonische Werk Pfalz Schwangerschafts- und Schwangerschaftskonfliktberatung an. Schwangere können sich pfalzweit an 21 Schwangerschafts- und Schwangerschaftskonfliktberatungsstellen wenden. Schwangerschaftsberatungsstellen sind Orte der Beratung und Unterstützung rund um die Themen Sexualität, Geburt, Familienplanung und Leben mit Kindern.