| Familie/5. Landesbericht Hilfen zur Erziehung

Spiegel: „Hilfen zur Erziehung sind Hilfen gegen Armut“

Familienministerin Anne Spiegel hat den „5. Landesbericht Hilfen zur Erziehung“ präsentiert, den Land und Kommunen gemeinsam für den Berichtszeitraum 2014 erstellt haben. So haben 2014 mehr als 26.500 Kinder, Jugendliche und ihre Familien in Rheinland-Pfalz erzieherische Hilfen erhalten.

Hilfen zur Erziehung werden oft von Familien in prekären Verhältnissen in Anspruch genommen. Ein Ergebnis des Berichts ist, dass sie nun immer mehr jüngeren Kindern zugutekommen. Auf diese Weise können sie dazu beitragen Armut zu durchbrechen und Kindern einen guten Start ins Leben zu ermöglichen.

„Hilfen zur Erziehung sind Hilfen gegen Armut. Indem sie gerade benachteiligte junge Menschen unterstützen, leisten die Hilfen einen wesentlichen Beitrag zur Chancengerechtigkeit in unserer Gesellschaft und wirken einer möglicherweise sonst drohenden Armutsperspektive entgegen“, sagte Familienministerin Anne Spiegel. Jedes zweite Kind im Kontext Hilfen zur Erziehung wächst bei einem alleinerziehenden Elternteil auf. Rund 70 Prozent dieser Alleinerziehenden lebten 2014 von Transferleistungen. Dabei ist die Zahl der unter 3-Jährigen zwischen 2011 bis 2014 um rund 12 Prozent angestiegen. „Diese Zahlen sind ein Erfolg der Initiativen im Rahmen unseres Landeskinderschutzgesetzes und der Bundesinitiative Frühe Hilfen“, erläuterte Anne Spiegel. „Die Jugendämter erreichen jetzt schon früher Familien und damit auch jüngere Kinder.“

Im Jahr 2014 haben das Land und die Kommunen rund 379 Millionen Euro für die Hilfen zur Erziehung ausgegeben. Der Anteil des Landes beträgt dabei rund 50 Millionen Euro. Die Hilfen zur Erziehung sind damit der zweitgrößte Leistungsbereich der Jugendhilfe.

Der 5. Landesbericht geht auch auf die 5.900 bei den Jugendämtern eingegangenen Gefährdungsmeldungen ein. Bei rund drei Viertel dieser Meldungen bestand eine akute oder latente Gefährdung des Kindeswohls oder zumindest ein Bedarf an Hilfestellung. „Dabei müssen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Jugendämter zwischen höchstmöglicher Prävention und geringstmöglicher Intervention in die Familien entscheiden. Ein Eingreifen im Sinne des Kinderschutzes ist manchmal leider unerlässlich, manchmal sogar dringend geboten“, schildert Ministerin Spiegel die schwierige Aufgabe der Fachkräfte. „Deshalb brauchen wir starke Jugendämter im Land. Eine Sparpolitik auf Kosten des Kinderschutzes wäre nicht nur fatal sondern auch familienpolitisch ein Skandal. Gut ausgestattete Jugendämter ermöglichen passgenauere Hilfen, umso individueller und nachhaltiger wird im Einzelfall geholfen – und letztlich auch kostengünstiger.“ 

Der Landesbericht Hilfen zur Erziehung wird im Rahmen des Berichtswesensprojekts alle drei Jahre veröffentlicht. Das Projekt wird von den Jugendämtern und dem Land gemeinsam finanziert. Die Berichterstellung erfolgt durch das Institut für Sozialpädagogische Forschung Mainz gGmbH. 

Sie finden den Bericht auf unserer Homepage unter: <link de service publikationen>mffjiv.rlp.de/de/service/publikationen/ 

oder hier direkt als Download:

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