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Zehn Jahre Elterngeld – Spiegel: Eltern brauchen auch familienfreundliche Infrastruktur und Arbeitsplätze sowie Zeit für Familie

Zum 1.1.2007 wurde das Elterngeld eingeführt. Familienministerin Anne Spiegel erinnert anlässlich des zehnjährigen Jubiläums daran, dass diese Lohersatzleistung ein wichtiger Schritt für mehr Zeit für Familien war.

„Die Einführung des Elterngeldes war ein notwendiger Schritt in die richtige Richtung. Familien brauchen Zeit für ein gutes Familienleben, aber darüber hinaus auch eine familienfreundliche Infrastruktur, familienfreundliche Arbeitsplätze und Zeit füreinander. Deshalb will ich mit meiner Familienpolitik dafür eintreten, dass Familien die Unterstützung bekommen, die sie brauchen. Dazu gehört vor allem auch die Förderung einer guten Vereinbarkeit von Familie und Beruf – und zwar für Mütter und Väter“, betonte Spiegel. Laut Ergebnis des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung zu „Familienleitbildern“ finden über 90 Prozent der Frauen und Männer unter 40 Jahren, dass sowohl die Mutter als auch der Vater sich um die Kinder kümmern sollten.
„Das Elterngeld hat dabei geholfen, Müttern und Vätern die gemeinsame Sorge um die Kinder zu ermöglichen und so die Verantwortung für die Familie gerechter aufzuteilen. In Rheinland-Pfalz nehmen etwa knapp 30 Prozent der Väter Elterngeld in Anspruch. Erfreulich ist dabei, dass die Väterbeteiligung innerhalb von sechs Jahren um 13 Prozent gestiegen ist. Ich bin zuversichtlich, dass dieser Wert weiter nach oben geht“, so Spiegel. Die Ministerin weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass die Geburtenrate in Rheinland-Pfalz im vergangenen Jahr auf 1,51 Kinder pro Frau gestiegen ist und über dem Bundesschnitt liegt. „Damit dieser erfreuliche Trend anhält, brauchen Familien aber die richtigen Rahmenbedingungen.“
Die Landesregierung fördert dafür bereits etwa seit Jahren Maßnahmen und Netzwerke vor Ort, die sich für eine familienfreundliche Personalpolitik einsetzen. „Es ist wichtig, dass alle Beteiligten im Lebensumfeld von Familien zusammenarbeiten und sich gegenseitig unterstützen. Nur so kann eine gute Vereinbarkeit von Familie und Beruf gelingen“, sagte Ministerin Spiegel. Ihr Haus werde die bisher erfolgreiche Netzwerkarbeit vor Ort weiter unterstützen. Beispielsweise sei ein Projekt gestartet, das Hürden wie auch Erfolgsfaktoren einer guten Zeitpolitik für Familien untersuche. Das Projekt soll Handlungsempfehlungen für Verbesserungen im Bereich Familienzeit geben. Erste Ergebnisse werden im zweiten Quartal 2017 erwartet.
Hintergrundinformation: Das Basiselterngeld wird an Väter und Mütter für maximal 14 Monate gezahlt; beide können den Zeitraum frei untereinander aufteilen. Ein Elternteil kann dabei mindestens zwei und höchstens zwölf Monate für sich in Anspruch nehmen, zwei weitere Monate gibt es, wenn sich auch der andere Elternteil an der Betreuung des Kindes beteiligt und den Eltern mindestens zwei Monate Erwerbseinkommen wegfällt. Alleinerziehende, die das Elterngeld zum Ausgleich des wegfallenden Erwerbseinkommens beziehen, können die vollen 14 Monate Elterngeld in Anspruch nehmen.

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