| Sommertour 2023

Frauen- und Jugendministerin Binz rückt die Unterstützung von Mädchen und Frauen sowie den Schutz vor Gewalt in den Fokus ihrer Sommertour

Frauenministerin Katharina Binz hat im Rahmen ihrer Sommertour das Modellprojekt „Verbesserung der Versorgung suchterkrankter Frauen mit Gewalterfahrung in Rheinland-Pfalz“ in Worms besucht. Das Modellprojekt in Trägerschaft des Caritasverbands Worms ist 2019 gestartet, um die Vernetzung der Hilfesysteme der frauenspezifischen Suchtberatung und der Frauenunterstützungseinrichtungen im Rahmen des Rheinland-pfälzischen Interventionsprojekts gegen Gewalt in engen sozialen Beziehungen (RIGG) auszubauen. Das Frauenministerium fördert die frauenspezifische Suchtberatung des Caritasverbands in Worms im Jahr 2023 mit 54.500 Euro.

„Suchtmittelabhängige Frauen konsumieren Suchtmittel meist im Verborgenen und werden seltener sozial auffällig. Die frauenspezifischen Suchtberatungsstellen im Land gehen gezielt auf die Besonderheiten weiblicher Suchtmuster ein, um den betroffenen Frauen einen Weg aus der Sucht zu zeigen. Oftmals haben die betroffenen Frauen vor ihrer Abhängigkeit Gewalt oder auch sexualisierte Gewalt erlebt. Die frauenspezifische Suchtberatung in Worms wird in Kooperation der Interventionsstellen, des Frauenhauses und des Frauennotrufs organisiert, wodurch viel Expertise zur Unterstützung der Frauen gebündelt wird“, sagte Frauenministerin Katharina Binz.

Anschließend besuchte Jugendministerin Binz das Modellprojekt „Mädchen und junge Frauen in Obdach“ in Ludwigshafen.Das Projekt wird in Trägerschaft der Ökumenischen Fördergemeinschaft Ludwigshafen GmbH im Jugendclub Bliesstraße umgesetzt und jährlich mit 22.500 Euro vom Jugendministerium gefördert. Es richtet sich an Mädchen ab dem ersten Schuljahr und junge Frauen. Im Rahmen der Mädchenarbeit sollen tradierte Rollenvorstellungen aufgebrochen und gezeigt werden, dass allen Geschlechtern alles möglich ist.

„Ziel der Mädchenarbeit in Ludwigshafen ist es, die Grundlage für eine freie und selbstbestimmte Entwicklung von Mädchen und jungen Frauen zu legen, die sich an den individuellen Neigungen und Interessen orientiert – und nicht an tradierten Rollenbildern. Auch im Jahr 2023 ist diese Arbeit notwendig und wichtig, Mädchen und junge Frauen darin zu bestärken, ihren Weg zu finden und zu gehen“, stellte Jugendministerin Binz fest. Insgesamt fördert das Jugendministerium die Jugendsozialarbeit im Land im Jahr 2023 mit 1,2 Mio. Euro.  

Am 1. Juni 2023 hat die Regionalstelle der Betroffenenberatung m*power in Ludwigshafen ihre Arbeit aufgenommen. Familienministerin Binz besucht die Mitarbeitenden in den neuen Räumlichkeiten. Die Beratungsstelle m*power unterstützt Betroffene, die aufgrund ihrer Herkunft, ihrer Religion, ihrer sexuellen Orientierung oder aus anderen menschenfeindlichen Motiven bedroht werden oder angegriffen wurden. „Hier finden die Betroffenen jede Hilfe, die sie in ihrer jeweiligen Situation benötigen – vom offenen Ohr und der Begleitung zu Terminen bei der Polizei oder vor Gericht über die Unterstützung bei der Suche nach psychologischer Hilfe, Anwältinnen und Anwälten oder Dolmetscherinnen und Dolmetschern bis hin zur Beantragung von Leistungen. Im Mittelpunkt steht dabei immer, Betroffene bei der Bewältigung des Erlebten und der Rückgewinnung ihrer Handlungsfähigkeit zu stärken. Wie wichtig die Arbeit der Beratungsstelle ist, zeigt sich nicht zuletzt an der stetig steigenden Zahl der Beratungen, die Betroffene nachfragen“, würdigte Familienministerin Binz die Arbeit der Beratungsstelle m*power. Die Beratungsstelle m*power wird über das Bundesprogramm ‚Demokratie leben!‘ gefördert und vom rheinland-pfälzischen Familienministerium kofinanziert.

Abschließend besuchte Frauenministerin Binz das Polizeipräsidium Rheinpfalz für einen fachlichen Austausch mit der Opferschutzbeauftragten des Polizeipräsidiums und der Koordinatorin für Hochrisikofälle bei der Polizeidirektion Ludwigshafen.  "Die Polizei ist ein ganz wichtiger Partner im Rheinland-pfälzischen Interventionsprojekt gegen Gewalt in engen sozialen Beziehungen (RIGG). Werden Polizistinnen und Polizisten zu einem Einsatz gerufen, bei dem es zu Gewalt in engen sozialen Beziehungen gekommen ist, müssen sie in kürzester Zeit entscheiden, wie sie Gefahren abwehren und welche Maßnahmen zum Schutz des Opfers zu treffen sind. Hochrisikofälle müssen beim Einsatz im Zusammenhang mit Gewalt in engen sozialen Beziehungen immer mitbedacht werden, um weitere oder sogar tödliche Gewaltvorfälle zu identifizieren und ihnen entgegenwirken zu können. Bestimmte Analysetools, die sogenannten ,Risk Assesments', helfen der Polizei Hochrisikofälle einzuschätzen. Um die Sensibilität der Polizistinnen und Polizisten zu schärfen, ist der Umgang mit Gewalt in engen sozialen Beziehungen sowohl Bestandteil der polizeilichen Ausbildung als auch der polizeilichen Fortbildung. Für die Unterstützung im täglichen Kampf gegen Gewalt an Frauen danke ich allen Polizistinnen und Polizisten herzlich", sagte Frauenministerin Katharina Binz.

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