Staatsekretär Janosch Littig setzt sich bei der Konferenz der Gleichstellungs- und Frauenministerinnen und –minister (GFMK) in Potsdam für eine stärkere kommunalpolitische Partizipation von Frauen ein

Am 15. und 16. Juni tagte die 33. GFMK in Potsdam. Janosch Littig, Staatssekretär im Ministerium für Familie, Frauen, Kultur und Integration, hat die Landesregierung bei der Konferenz vertreten.

Ein Antrag, den das Land Rheinland-Pfalz unterstützte, möchte mehr Frauen für die Mitarbeit in den kommunalen Parlamenten gewinnen.

„Aktuell liegt der Anteil an Frauen in rheinland-pfälzischen Kommunalparlamenten bei rund 24 Prozent. Die spezifischen Lebenserfahrungen, Ideen und Fähigkeiten von Frauen werden damit weniger gehört und weniger aktiv in die politische Arbeit eingebracht. Das ist ein Verlust für unsere Demokratie, denn es ist unbestritten, dass die Qualität und Akzeptanz von politischen Entscheidungen steigt, wenn unterschiedliche Sichtweisen zum Tragen kommen“, stellte Staatssekretär Littig fest.

Oftmals seien es die Rahmenbedingungen, die Frauen davon abhielten, sich für ein kommunales Mandat zu bewerben. „Schwierigkeiten bei der Vereinbarkeit von Politik und Familie stellen für viele Frauen eine Hürde dar, sich kommunalpolitisch zu engagieren. Eine familienfreundliche Terminierung der Ratssitzungen, Kinderbetreuungsmöglichkeiten und digitale Formate können Barrieren abbauen“, so Staatssekretär Janosch Littig. In Rheinland-Pfalz konnten durch eine Änderung in der Gemeinde- und Landkreisordnung im Frühjahr dieses Jahres bereits wichtige gesetzliche Voraussetzungen zur Verbesserung der Vereinbarkeit geschaffen werden.  Es wurde die generelle Möglichkeit von hybriden Sitzungen und der finanzielle Ausgleich von Amts- und Mandatsträgerinnen und -trägern für die Kosten der Betreuung von Kindern oder pflegebedürftigen Angehörigen gesetzlich verankert. „Die Partizipation von Frauen in der Kommunalpolitik zu stärken, ist dem rheinland-pfälzischen Frauenministerium ein wichtiges Anliegen. Deshalb startet das Frauenministerium in diesem Jahr die Öffentlichkeitskampagne ‚Mehr Frauen in die Kommunalpolitik‘, mit der Frauen für eine Kandidatur bei der Kommunalwahl 2024 gewonnen werden sollen“, erläuterte Staatssekretär Littig.

Ein weiterer Antrag, der die Unterstützung des Landes Rheinland-Pfalz fand, stammt aus Brandenburg und betont die Notwendigkeit, die kürzlich in Kraft getretene Entgelttransparenzrichtlinie der EU in Deutschland zügig umzusetzen, Beratungsangebote zu stärken und mit einer besseren Datenlage für mehr Transparenz zu sorgen. „Frauen erhielten im vergangenen Jahr bundesweit 18 Prozent weniger Lohn als Männer. In Rheinland-Pfalz beträgt die unbereinigte Lohnlücke 15 Prozent und konnte in den vergangenen Jahren etwas abgebaut werden, dennoch hält sie sich hartnäckig“, stellte Staatssekretär Littig fest.

Das Frauenministerium hat im vergangenen Jahr die Analyse FRAUEN VERDIENEN MEHR!‘ zum Gender Pay Gap in Rheinland-Pfalz erstellt, die einen umfassenden Blick auf die Faktoren bietet, die das Lohn- und Gehaltsgefälle zwischen den Geschlechtern beeinflussen. „Die Analyse hat ergeben, dass etwa drei Viertel des geschlechtsspezifischen Verdienstgefälles auf strukturelle Faktoren zurückzuführen sind. Frauen arbeiten sehr viel häufiger als Männer in Branchen und Berufen, in denen niedrigere Löhne und Gehälter gezahlt werden. Und sie arbeiten häufiger in Teilzeit und sehr viel seltener in Führungspositionen. Es ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die Rollenbilder und geschlechtsspezifischen Stereotype aufzubrechen, die die Berufswahl von Frauen noch immer stark beeinflussen. Wichtig ist aber auch, gute Beratungsangebote zu schaffen. Aus diesem Grund haben wir im vergangenen Jahr die Förderung für die Beratungsstellen ‚Frau und Beruf‘ angehoben. Damit gibt es nun sechs Beratungsstellen im Land, bei denen Frauen individuelle Beratung und Unterstützung bei der beruflichen Orientierung und dem Wiedereinstieg in das Erwerbsleben finden“, so Staatssekretär Littig.

 

Teilen

Zurück