Bestätigt wird zudem erneut, dass Rheinland-Pfalz das westliche Flächenland ist, das am meisten in den Bereich der frühkindlichen Bildung investiert.“ Das stellten Kinder- und Jugendministerin Irene Alt sowie Bildungsministerin Doris Ahnen mit Blick auf den heute veröffentlichten Länderreport der Gütersloher Stiftung fest. Schade sei allerdings, dass die von der Stiftung verwendete bundesweite Datenlage teilweise bereits von der Realität überholt worden sei und insbesondere im Ganztagsschulbereich die Ersteller des Reports zu nicht ganz korrekten Schlussfolgerungen verleite.
Die Anstrengungen von Land, Kommunen und freien Trägern beim Ausbau der Kita-Plätze würden durch die Stiftung bestätigt, hielt Kinder- und Jugendministerin Alt fest. Nach den verwendeten Daten der Statistischen Ämter vom März 2010 besuchten damals 96 Prozent der Drei- bis Sechsjährigen in Rheinland-Pfalz eine Kita, von den Kindern unter drei Jahren (U3) waren es 20,3 Prozent.
Unter den westlichen Flächenländern seien dies Spitzenwerte. „Wir haben zudem eine enorme Dynamik in der Entwicklung des Ausbaus: Denn allein in den letzten sechs Monaten konnten wir die Zahl der U3-Plätze um 1,4 Prozent auf jetzt insgesamt 28.153 steigern. Damit erzielen wir bei den Unter-Dreijährigen eine Versorgungsquote von 29,3 Prozent“, betonte Irene Alt. Qualität und Quantität gehen beim Kita-Ausbau nach Aussage der Ministerin Hand in Hand. Belege dafür seien unter anderem die breit gefächerten Fort- und Weiterbildungsangebote für Erzieherinnen und Erzieher, die das Land jährlich mit rund zwei Millionen Euro fördert. Bestärkt fühlt sich die Kinder-, Jugend- und Integrationsministerin auch in der Feststellung der Bertelsmann-Stiftung, nach der knapp 16 Prozent der Kinder unter drei Jahren mit Migrationshintergrund eine Kindertagesstätte besuchten.
Dies seien etwa vier Prozentpunkte mehr als im Bundesdurchschnitt. In der Altersgruppe der Drei-bis Sechsjährigen nähmen 92 Prozent aller Kinder mit Migrationshintergrund im Land das Bildungs- und Betreuungsangebot von Kindertagesstätten wahr, was bundesweit ein Spitzenwert sei.
„Wir setzen seit Jahren auf Bildung von Anfang an. Dieses Prinzip ist besonders für Kinder mit Migrationshintergrund von Bedeutung. Denn wir wissen, dass der Kita-Besuch gut ist für den Spracherwerb und soziales Lernen und dass jedes zusätzliche Kindergartenjahr die Chance auf einen erfolgreichen Bildungsweg erhöht“, betonten Irene Alt und Doris Ahnen übereinstimmend.
Ein quantitativ und qualitativ gutes Angebot gebe es – im Gegensatz zu dem von der Bertelsmann-Stiftung erweckten Eindruck – dabei auch im Grundschulbereich, hielt die Bildungsministerin fest. „Mehr als 92 Prozent aller Grundschülerinnen und Grundschüler haben mittlerweile die Chance, eine Ganztagsgrundschule zu besuchen. Dass diese Ganztagsgrundschulen ein im Ländervergleich qualitativ sehr hoch stehendes Angebot machen, erkennt auch die Bertelsmann-Stiftung an“, unterstrich Doris Ahnen. Dass Rheinland-Pfalz bei der Teilnahmequote am Ganztagsschulangebot im bundesweiten Vergleich noch Luft nach oben habe, liege – zumindest im Vergleich mit einigen anderen Ländern – daran, dass in Rheinland-Pfalz nicht alle Schülerinnen und Schüler in Schulen mit Ganztagsangebot als Ganztagsschüler gezählt würden, sondern nur diejenigen, die auch tatsächlich das Ganztagsangebot wahrnehmen.