„Die hohen Asylbewerberzahlen stellen für das Land sowohl eine organisatorische wie auch finanzielle Herausforderung dar, der wir uns aber gerne stellen. Denn wir rücken nicht ab von unserem Grundsatz einer humanitären Flüchtlingspolitik. Schutzsuchende Menschen sind uns willkommen und wir begegnen ihnen mit Respekt“, erklärte Integrationsministerin Irene Alt. Dazu gehöre auch eine angemessene Unterbringung, was einen permanenten Ausbau der Aufnahmekapazitäten der Erstaufnahmeeinrichtungen des Landes mit sich bringe. „Ich freue mich sehr, dass am 1. Juli die Aufnahmeeinrichtung für Asylbegehrende, AfA, Ingelheim als eigenständige Einrichtung in Betrieb geht und dass wir noch in diesem Jahr zwei weitere AfAs in Hermeskeil und Kusel eröffnen werden.“
Alt betonte, dass die Flüchtlingspolitik im Land von einer großen Solidarität und ehrenamtlichen Engagement in den Kommunen getragen werde. „Ich danke allen Rheinland-Pfälzerinnen und Rheinland-Pfälzern, die sich hier einbringen, um Flüchtlingen den Start in unserem Land zu erleichtern.“ Die Aufnahme und Betreuung von Asylsuchenden sei eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, an der sich alle politischen Ebenen beteiligen müssten – auch der Bund, betonte Alt: „Wir brauchen dringend eine Entlastung bei den strukturellen Kosten durch den Bund. Ich hoffe, dass der Bund hierzu im Herbst substanzielle Vorschläge macht.“
Ein weiteres Thema auf der blauen Couch war die Öffnung der Ehe für homosexuelle Paare: „Wenn zwei Menschen sich lieben und füreinander Verantwortung übernehmen, dann sollten sie heiraten dürfen. Die Mehrheit der Bevölkerung ist ebenfalls dieser Meinung – ich verstehe also nicht, warum die Union so hartnäckig an der ins Gesetz gegossenen Diskriminierung von homosexuellen Menschen festhält. Dies passt nicht mehr in unsere Zeit. Ich hoffe daher, dass wir mit unserem jüngst in den Bundesrat eingebrachten Gesetzentwurf zur Öffnung der Ehe Erfolg haben werden.
Zuletzt betonte Ministerin Alt die Bedeutung einer eigenständigen Jugendpolitik, die die Teilhabe von Jugendlichen fördert und unterstützt. Hierzu hat das Jugendministerium die Jugendstrategie „JES – Jung. Eigenständig. Stark.“ entwickelt hat.