„Aus der Überprüfung aller 156 Leistungen für Familien zieht die Bundesregierung als zentralen Schluss, ein Familiensplitting einführen zu wollen. Damit werden zwar Kinder steuermindernd berücksichtigt – aber Familien mit höherem Einkommen profitieren hiervon stärker als niedrigere Einkommen. Das ist sozial ungerecht und keine zukunftsweisende Politik. Denn: Alle Kinder müssen uns gleich viel wert sein. Wir brauchen ein Fördersystem, das diesem Prinzip entspricht.“
Die Erkenntnisse der wissenschaftlichen Evaluation aller ehe- und familienbezogenen Leistungen würden durch solch einen Schritt auch unzureichend umgesetzt, kritisiert Alt weiter. Deutschland sei das Land, das im OECD-Vergleich am stärksten auf monetäre Leistungen für Familien setze. Alle anderen Staaten förderten wesentlich intensiver die Infrastruktur für Kinder und Familien.
„Anstatt eine neue Geldleistung wie das Betreuungsgeld einzuführen, wäre es daher richtiger, in den Ausbau und die Qualität von Kinderbetreuungseinrichtungen zu investieren. Gerade für Kinder aus sozial schwächeren Familien ist das besonders wichtig, weil sie hier gefördert und in ihrer frühkindlichen Entwicklung gestärkt werden“, stellt Alt fest. Neben allgemeinen Leistungen, wie dem Kindergeld, sei es richtig, auch zielgruppenorientierte Unterstützungen zu gewähren, wie den Kinderzuschlag. Auch das hätten die heute vorgelegten Evaluierungsergebnisse gezeigt.