| Freiwillige Rückkehrberatung

EU fördert unabhängige Rückkehr- und Reintegrationsberatung in Rheinland-Pfalz mit 6,7 Millionen Euro

Die Rückkehrberatung in Rheinland-Pfalz wird durch eine EU-Finanzierung in Höhe von 6,7 Millionen Euro gefördert. Das Projekt „Netzwerk der Rückkehr- und Reintegrationsberatung Rheinland-Pfalz“ ist zunächst auf drei Jahre ausgelegt und wird durch die Internationale Organisation für Migration (IOM) durchgeführt. Die unabhängige Rückkehrberatung ergänzt das bestehende Beratungsangebot und setzt auf fundierte Information der an Rückkehr interessierten Migrantinnen und Migranten. Die gewährte Fördersumme aus dem Asyl-, Migrations- und Integrationsfonds (AMIF) der EU wird durch eine Beteiligung des Ministeriums für Familie, Frauen, Kultur und Integration Rheinland-Pfalz im Rahmen einer Kofinanzierung von 10 Prozent des Gesamtvolumens ergänzt.

„Mit der gewährten EU-Förderung haben wir nun Planungssicherheit für das wichtige Angebot der Rückkehrberatung. Ausreisepflichtige Menschen, deren Asylantrag negativ beschieden wurde, haben die Möglichkeit, sich zu einer freiwilligen Rückkehr beraten zu lassen. Gegenüber einer zwangsweisen Rückführung ist die freiwillige Ausreise im Interesse aller Beteiligten die bessere Option. Die freiwillige Rückkehr ist mit schwierigen persönlichen Fragen verbunden und bedarf einer individuellen, unabhängigen und ergebnisoffenen Beratung. Ist die Entscheidung für eine freiwillige Ausreise getroffen, möchten wir die Menschen gut auf die Rückkehr vorbereiten. Dazu gehört, gemeinsam eine Perspektive im Herkunftsland zu schaffen, damit eine nachhaltige Reintegration im Herkunftsland gelingen kann“, sagt Janosch Littig, Staatssekretär im Ministerium für Familie, Frauen, Kultur und Integration.

Das innovative Leuchtturmprojekt wird durch die IOM als Teil des UN-Systems in Kooperation mit der seit über 16 Jahren in Rheinland-Pfalz aktiven Beratungsstelle Kompetenzzentrum Rückkehr” des Diakonischen Werk der Ev. Kirchenkreise Trier, Simmern-Trarbach und An Nahe und Glan durchgeführt und vereint damit zwei wichtige Akteure im Bereich Rückkehrberatung. Unterstützt durch das Land Rheinland-Pfalz verschränkt das „Netzwerk der Rückkehr- und Reintegrationsberatung“ die behördliche mit der unabhängigen Rückkehrberatungsstruktur und schafft damit eine flächendeckende Erweiterung des Beratungsangebots. 

Die operative Umsetzung des Projekts begann bereits im April 2023. Seitdem haben landesweit bereits über 700 Migrantinnen und Migranten in Rheinland-Pfalz von einer IOM-Beratung Gebrauch gemacht. 172 Personen konnten bei ihrer Rückkehr und Reintegration durch die IOM unterstützt werden. Über 60 Prozent der durch das bundesweite Rückkehrprogramm REAG/GARPgeförderten Ausreisen aus Rheinland-Pfalz wurden bereits durch die IOM-Rückkehrberatung organisiert.

Die Rückkehrberatung ist ein wichtiger Teil des Rückkehrprozesses und befähigt Drittstaatsangehörige, eine informierte Entscheidung über die Rückkehr treffen zu können”, sagt Jean-Philippe Chauzy, der Leiter der IOM-Mission in Deutschland. „Es ist wichtig, dass Migrantinnen und Migranten ihre individuellen Möglichkeiten kennen und sich mit ihren Rechten auseinandersetzen, bevor sie die Entscheidung über eine Rückkehr treffen. Der menschenrechtsbasierte Ansatz gehört zum Konzept der geordneten und menschenwürdigen Migration“, so der Leiter der UN-Mission weiter.  

Die IOM ist die führende zwischenstaatliche Organisation im Bereich der Migration. Mit 175 Mitgliedsstaaten und Büros in über 100 Ländern setzt sich die IOM für eine menschenwürdige und geordnete Migration zum Wohle aller ein. Die IOM Rückkehrberatung in Deutschland gibt es seit 2005 und sie ist eng verflochten mit IOMs jahrzehntelanger Erfahrung im Bereich der geförderten Rückkehr und Reintegration.

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