Familienministerin Katharina Binz besuchte das „Kinz“ im Rahmen ihrer Sommertour und betonte: „Familien, die sich wegen der Entwicklung ihres Kindes Sorgen machen, können sich bereits ab dem Säuglingsalter von ihrer Kinderärztin oder ihrem Kinderarzt ins ‚Kinz‘ überweisen lassen. Hier bekommen sie eine Einschätzung zu möglichen Erkrankungen und Unterstützung bei der Frühförderung und Behandlung ihrer Kinder. Darüber hinaus hat das Kinderneurologische Zentrum durch seine zahlreichen Kontakte zu Ämtern, Therapeutinnen und Therapeuten sowie Integrationskräften eine wichtige Lotsenfunktion für Familien.“
Mit der Reform des SGB VIII werden zukünftig alle Leistungen der Kinder- und Jugendhilfe aus einer Hand vergeben, unabhängig davon, ob ein Kind beispielsweise eine Beeinträchtigung hat oder nicht. „Mit der Reform des SGB VIII soll die gleichberechtigte Teilhabe aller Kinder und Jugendlichen gesetzlich verankert werden. Das ist ein echter Meilenstein in der Kinder- und Jugendhilfe, den wir auch als Ministerium eng begleiten. In diesem umfangreichen Prozess ist es sehr wertvoll, mit den Einrichtungen in den Austausch zur Umsetzung einer integrativen Kinder- und Jugendhilfe zu kommen“, hob Familienministerin Katharina Binz beim Besuch des „Kinz“ hervor.
In Rheinland-Pfalz werden die Leistungen der Frühförderung unter einem Dach in den Sozialpädiatrischen Zentren erbracht. Das Sozialpädiatrische Zentrum (SPZ) Mainz bietet an zwei Standorten (Rheinhessen-Fachklinik und Universitätsmedizin) eine ambulante Versorgung von Kindern und Jugendlichen mit Entwicklungsstörungen und chronischen Erkrankungen an. Die multiprofessionelle und interdisziplinäre Behandlung erfolgt durch Ärztinnen und Ärzte, Psychologinnen und Psychologen, Physiotherapeutinnen und -therapeuten, Ergotherapeutinnen und -therapeuten, Logopädinnen und Logopäden, Ernährungsberaterinnen und Ernährungsberater, Heil- und Sozialpädagoginnen und -pädagogen sowie Hilfsmittelversorgern. Zur Rheinhessen Fachklinik Mainz gehören auch Angebote der Kinder- und Jugendpsychiatrie, eine Spina bifida-Ambulanz, ein medizinisches Zentrum für Erwachsene mit Behinderung und eine integrative Kindertagesstätte.
Hintergrund:
Die Arbeit der Sozialpädiatrischen Zentren mit Frühförderung konzentriert sich auf die Früherkennung, Förderung und Behandlung von Entwicklungsstörungen, drohenden Behinderungen und bestehenden Behinderungen bei Kindern und Jugendlichen. Sie wird als Komplexleistung erbracht und sowohl von den zuständigen Jugend- und Sozialämtern sowie den Krankenkassen der Versicherten finanziert. Ab der Einschulung liegen die Leistungen des SPZ in ausschließlicher Verantwortung der Krankenkassen. In Rheinland-Pfalz gibt es derzeit acht Sozialpädiatrische Zentren mit ihren Außenstellen, um eine wohnortnahe Versorgung von Kindern mit Behinderungen zu gewährleisten. Die acht Zentren für Sozialpädiatrie und Frühförderung befinden sich in Bad Kreuznach, Göllheim, Mainz, Landau, Landstuhl, Ludwigshafen, Neuwied und Trier.
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Sommertour 2023