| Mobile Beratung gegen Rechtsextremismus

Familienministerin Binz: „Neuaufstellung der Mobilen Beratung gegen Rechtsextremismus bewährt sich“

Auch in Rheinland-Pfalz ist die Zahl rechtsextremer Vorfälle in den letzten Jahren angestiegen. Seien es die im vergangenen Jahr aufgedeckten Umsturzpläne von Reichsbürgern, rechtsextreme Aktivitäten im sogenannten Zentrum Rheinhessen oder die Versuche, Mitarbeitende von Finanzämtern gezielt mit Anfragen zu abstrusen Rechtspositionen zu überfordern.

„Wir wollen die Kräfte stärken, die sich demokratiefeindlichen Aktivitäten entgegenstellen. Ziel ist, eine menschenrechtsorientierte demokratische Kultur zu stärken, eine Kultur des Hinsehens und der gelebten Zivilcourage. Das Ansteigen rechtsextremer, menschenverachtender und verschwörungs-orientierter Aktivitäten sowie ein Zulauf zu unterschiedlichen Gruppen mit rechtsautoritärer Ausrichtung und demokratiefeindlichen Bewegungen waren bereits 2022 Anlass für das Familienministerium, die Mobile Beratung mit einer veränderten Struktur neu aufzustellen“, erklärt Familienministerin Katharina Binz. Dazu verzehnfachte das Familienministerium seine Unterstützung auf 500.000 Euro, etwa ebenso viel trägt das Bundesprogramm „Demokratie leben!“ bei.

„Im Jahr 2023 konnten insgesamt 338 Beratungsfälle bearbeitet werden. Diese hohe Zahl zeigt, dass sich die neue Struktur der Mobilen Beratung gegen Rechtsextremismus bewährt hat“, stellt Ministerin Binz fest. Bei vier regionalen Trägern wurden Regionalstellen angesiedelt, deren Teams Betroffene von rechtsextremen Vorfällen mobil in ganz Rheinland-Pfalz beraten. Mit landesweit sechs neu geschaffenen Vollzeitstellen wurden die Kapazitäten deutlich erweitert.  

Die Koordination im Land übernimmt weiterhin das Demokratiezentrum im Landesjugendamt. „Dort laufen viele Ausstiegs-, Präventions- und Beratungsprogramme zusammen, so kann effektive Arbeit am besten koordiniert werden“, erklärt Ministerin Binz.

Hintergrund

Das Angebot der Mobilen Beratung gegen Rechtsextremismus richtet sich an alle, die sich mit rechtsautoritären, faschistischen und menschenfeindlichen Ideologien und Bewegungen konfrontiert sehen. Die Mitarbeitenden der Mobilen Beratung gegen Rechtsextremismus sind nicht nur Expertinnen und Experten für ihre jeweilige Region, sondern achten stets darauf, aktuelle Entwicklungen im Themenfeld extreme Rechte zu verfolgen und diese Expertise im Beratungsprozess zur Verfügung stellen zu können. Neben der Beratungstätigkeit führen sie Sensibilisierungs- und Informationsveranstaltungen mit Themenschwerpunkten wie Rechtsextremismus, Rechtspopulismus, Antisemitismus, Antifeminismus, Reichsideologie sowie Verschwörungstheorien durch. 

 
 

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