„Gerade die Phase kurz nach der Geburt ist besonders entscheidend und wichtig für junge Familien. Wir wollen Familien von der Geburt an und in den ersten drei Lebensjahren gut unterstützen und begleiten.“ so Ministerin Spiegel.
Die Unterstützungsmöglichkeiten durch Frühe Hilfen umfassen vielfältige Unterstützungs- und Beratungsangebote für junge Eltern. Ein wichtiges Angebot sind die Familienhebammen. Sie beraten in allen Lebenslagen, unterstützen Mütter und Väter auch in schwierigen Situationen und übernehmen die Überleitung in weitere Hilfen. In Rheinland-Pfalz sollen die guten Erfahrungen mit den Familienhebammen und Familien- und Gesundheitskrankenpflegekräften in der Beratung von Familien fortgeführt werden. Dies gilt auch für das Programm „Guter Start ins Kinderleben“ an rheinland-pfälzischen Geburtskliniken: Familien können bei den teilnehmenden Kliniken nach der Geburt Beratung erhalten oder in andere Hilfsangebote vermittelt werden, die auf die jeweiligen Bedürfnisse zugeschnitten sind.
Ein weiteres wichtiges Angebot sind Ehrenamtsmaßnahmen: Im Rahmen eines ehrenamtlichen Engagements werden in rund der Hälfte der rheinland-pfälzischen Kommunen Patenschaftsprojekte für Eltern mit Kindern bis zum dritten Lebensjahr angeboten, die den Eltern eine niedrigschwellige Entlastung im Familienalltag bieten. Dazu zählen auch Willkommensbesuche nach der Geburt eines Kindes. Hier erhalten junge Eltern Informationsmaterial über Förder-, Hilfe- und Beratungsangebote der Kommune, so dass sie im Bedarfsfall auf diese Anlaufstellen und Kontaktdaten zurückgreifen können. Die Ehrenamtlichen werden durch hauptamtliche Fachkräfte des Trägers begleitet und geschult.
„Ich freue mich, dass wir die in den letzten Jahren in den Kommunen aufgebauten oder ausgebauten Angebote auch weiterhin unterstützen können. Gerade für junge Familien ist dies eine wertvolle Hilfe“, so Familienministerin Spiegel.
Seit 2012 hat sich Rheinland-Pfalz an der bis 2017 befristeten Bundesinitiative „Netzwerke Frühe Hilfen und Familienhebammen“ beteiligt. Damit konnte eine Stärkung der Frühen Hilfen erfolgen, die sich an junge Familien sowie Eltern ab der Schwangerschaft und mit Kleinkindern richten.
Das Land hat sich in den vergangenen Monaten mit anderen Bundesländern zusammen dafür eingesetzt, eine Verstetigung der Frühen Hilfen zu erreichen. „Bei den Verhandlungen war es mir wichtig, dass wir bewährte Konzepte auch in Zukunft fortführen können“, betonte Ministerin Spiegel. Der Bund und die Familienministerinnen und -minister der Länder haben sich nun auf eine auf Dauer angelegte Stiftung geeinigt; diese wird vom Bund mit einem Stiftungsvermögen von jährlich 51 Millionen Euro ausgestattet. Rheinland-Pfalz erhält rund 2,1 Millionen Euro vom Bund. Das Land fördert darüber hinaus die Jugendämter im Rahmen des Landeskinderschutzgesetzes beim Aufbau kommunaler Netzwerke mit zusätzlich knapp 1,5 Millionen Euro jährlich.