„Mit Blick auf gewaltsame und kriegerische Konflikte in der Welt müssen wir davon ausgehen, dass Fluchtbewegungen nicht aufhören werden. Themen wie Sexualerziehung, Körperwissen, Schwangerschaft und Geburt spielen für die Integration der geflüchteten Menschen eine große Rolle. Diese Themen haben auch viel zu tun mit kulturellen Vorstellungen und Geschlechterrollen. Daher werden auch solche Aspekte einbezogen“, betonte Ministerin Spiegel anlässlich der Projektverlängerung.
Im Praxisprojekt „Sexualaufklärung und Familienplanung im interkulturellen Kontext“ werden diese Themen aufgegriffen und mit erfahrenen Schwangerschaftsberatungsstellen in Trier, Alzey und Speyer umgesetzt. Pro familia Trier, der Caritasverband Alzey-Worms und das Diakonische Werk Pfalz/Speyer arbeiten seit 2017 mit ihren Fachkräften an den drei Projektstandorten mit.
Ziel des Projekts ist nicht nur die direkte Wissensvermittlung an die geflüchteten Menschen, sondern auch die Schulung und Sensibilisierung von Multiplikatorinnen und Multiplikatoren aus anderen Diensten, etwa Familienbildungsstätten, Mehrgenerationenhäusern, Häusern der Familie oder Migrationsdiensten.
Das Familienministerium unterstützt das Projekt unter anderem durch die Finanzierung von Sprachmittlerinnen und Sprachmittlern. „Sprache ist der Schlüssel für Kommunikation und Wissensvermittlung. Durch den gemeinsamen Einsatz von Fachkräften aus der Schwangerenberatung und Dolmetscherinnen und Dolmetschern ist im Projekt nicht nur die notwendige pädagogische Fachkompetenz, sondern auch die ebenso wichtige Sprachkompetenz gewährleistet“ erklärte Spiegel.
Ein Praxishandbuch, das Erfahrungen und Ergebnisse des Modellprojekts darstellt, soll Transferimpulse zur Nutzung in weiteren Regionen des Landes und für andere Bundesländer liefern.