In vielen europäischen Ländern fehlt es sowohl an Plätzen in den Frauenhäusern als auch an nationalen Helplines. Das zeigt der Länderbericht des europäischen Netzwerks gegen Gewalt an Frauen WAVE.
Nur 31 von 46 europäischen Ländern, die mit WAVE vernetzt sind, verfügen über eine nationale Frauenhelpline. In nur 17 Ländern ist die Helpline ganzjährig und rund um die Uhr kostenlos für die Anruferinnen erreichbar.
Ähnlich ist die Situation in den EU-Mitgliedsstaaten: In den 28 Mitgliedsstaaten wurde bisher in 19 Ländern eine nationale Frauenhelpline eingerichtet. Nur 9 Länder erfüllen die Empfehlungen der Europaratskonvention wie die kostenlose und ganzjährige Erreichbarkeit rund um die Uhr.
Besonders schockierend sind die Zahlen zu Frauenhäusern: Insgesamt existieren in 46 europäischen Ländern lediglich 1.731 Frauenhäuser, die 28.024 Plätze für Frauen und ihre Kinder anbieten. Laut Empfehlung des Europäischen Parlaments sollte es als Minimum mindestens einen Frauenhausplatz pro 10.000 Einwohnerinnen und Einwohner geben.
In den 28 EU-Mitgliedsstaaten sollte es demgemäß 50.326 Plätze geben, tatsächlich existieren nur 23.506 Plätze. Es fehlen daher alleine innerhalb der Europäischen Union 26.820 Frauenhausplätze.
In einigen Ländern wie Ungarn, Lettland und Litauen fehlen Frauenhäuser gänzlich. Auch Gesetze zum Schutz vor Gewalt fehlen in vielen europäischen Ländern.
WAVE fordert daher die politisch Verantwortlichen auf, den Auf- und Ausbau von sicheren Plätzen in Frauenhäusern und die Einrichtung von nationalen Frauenhelplines gegen Gewalt zu finanzieren und rasch umzusetzen.
Das europäische Netzwerk gegen Gewalt an Frauen WAVE (Women Against Violence Europe) erstellt jährlich einen Länderbericht über Serviceeinrichtungen für gewaltbetroffene Frauen und Kinder in jenen 46 europäischen Ländern, in denen WAVE vertreten ist.
Der WAVE Country Report steht seit April 2014 auf der Website <link http: external-link-new-window wird in einem neuen browserfenster ge>www.wave-network.org kostenlos zum Download zur Verfügung.
Quelle: gewaltlos April 2014 - Newsletter - Autonome Österreichische Frauenhäuser