Spiegel ist stellvertretende Vorsitzende der Konferenz der Gleichstellungs- und Frauenministerinnen und -minister, -senatorinnen und -senatoren der Länder (GFMK). Eingeladen zu der Konferenz, die hochrangige Politikerinnen aus aller Welt zusammenbrachte, hatten die britische Regierung, der British Council und die Westminster Foundation for Democracy.
Bei der Konferenz, an der über 100 Frauen aus über 100 Ländern der Welt teilnahmen, wurde intensiv diskutiert, welche Erfolge auf dem Weg zu einer vollständigen Gleichberechtigung der Geschlechter erzielt wurden und wo noch akuter Handlungsbedarf besteht. Die Gleichstellung von Frauen und die Selbstbestimmung von Mädchen ist eines der 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung der Agenda 2030, der sich alle Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen verschrieben haben.
Frauenministerin Spiegel erklärte: „Das Frauenwahlrecht markierte einst einen historischen Wendepunkt für die politische Beteiligung von Frauen.
Für mich ist der Erfolg der Frauen damals auch ein ermutigendes Beispiel für die Durchsetzungsfähigkeit und die Entschlossenheit von Frauen heute, die ein Ziel gegen starken Widerstand erreichen wollen.“ Spiegel mahnte zugleich an, dass es noch ein weiter Weg bis zur echten Gleichheit von Frauen und Männern sei: „Ich denke beispielsweise an die MeToo-Debatte und den weltweiten Sexismus. Ich denke an gleiche Bezahlung und gleiche Karrieremöglichkeiten. Ich denke an eine gerechte Verteilung von Beschäftigung und familiärer Fürsorge. Und ich denke vor allem an eine Gesellschaft ohne physische, psychische und sexualisierte Gewalt gegen Frauen und Mädchen.“
Die rheinland-pfälzische Frauenministerin warnte vor antifeministischen Tendenzen. „Gegenwärtig agitieren vor allem Rechtspopulisten gegen moderne und aufgeklärte Frauenrechte. Wir müssen sehr wachsam sein und dürfen nicht zulassen, dass die wichtigen Errungenschaften der Frauen durch rückständige Kräfte in Frage gestellt werden“, betonte sie.
Besonders beeindruckt hat Frauenministerin Spiegel das mutige Engagement von Frauenpolitikerinnen unter lebensgefährlichen Bedingungen wie beispielsweise in Afghanistan, aber auch Nigeria und Brasilien. Spiegel: „Diese Frauen verdienen meinen höchsten Respekt! Ihr täglicher couragierter Kampf gegen Vergewaltigung, Morde und Gewalt gegen Frauen sowie für das Recht auf Bildung auch für Mädchen zeigen, wie wichtig eine weltweite Solidarität und ein globales Engagement für Frauen und Mädchen ist!“ Es ist geplant, sich stärker weltweit zu vernetzen und eine solche internationale Konferenz erneut stattfinden zu lassen.
Bei einem Empfang der britischen Premierministerin in 10 Downing Street für die Gäste der Konferenz kam es zu einer Begegnung von Anne Spiegel mit der britischen Regierungschefin Theresa May. Spiegel, deren Ehemann Schotte ist, konnte ein paar Worte an die Premierministerin richten. Die Ministerin warnte vor einem harten Brexit. Er stelle für die Menschen in Großbritannien und anderen Ländern eine sehr belastende Situation dar.