| Aktion „Zuhause nicht sicher?“

Frauenministerin Anne Spiegel wirbt für Hinschauen statt Wegsehen bei häuslicher Gewalt 

Nicht für alle Frauen ist das eigene Zuhause ein sicherer Ort. Das war schon vor der aktuellen Corona-Pandemie der Fall. In der aktuellen Krise belasten bestehende Kontaktbeschränkungen, räumliche Enge sowie Existenzängste Familien und Partnerschaften zusätzlich. Deshalb ist davon auszugehen, dass gerade Frauen in gewaltbelasteten Beziehungen eine Zunahme der Gewalt erleben.

Nicht immer wissen Betroffene, wo sie Hilfe bekommen können. Um die Angebote in Rheinland-Pfalz noch sichtbarer zu machen, unterstützt Ministerin Spiegel die bundesweite Aktion „Zu Hause nicht sicher?“, die das Bundesfamilienministerium in Kooperation mit zahlreichen Unternehmen des Lebensmitteleinzelhandels initiiert hat. In bundesweit rund 26.000 Supermärkten werden Plakate im Kassenbereich, in der Nähe der Ein- und Ausgänge oder etwa an den Schwarzen Brettern aufgehängt. Auch auf der Rückseite vieler Kassenzettel befinden sich entsprechende Informationen. 

„Gewaltbetroffene Frauen werden im Supermarkt auf Hilfsangebote aufmerksam gemacht. Ihnen wird damit ein Weg aus der Gewalt aufgezeigt. Und zwar an einem Ort, an dem sie im Alltag vorbeikommen. Mir ist wichtig, dass von Gewalt betroffene Frauen in der aktuellen Krise möglichst viel Unterstützung erfahren. Es gilt, auf Hilfsangebote plakativ aufmerksam zu machen. Es ist daher zu begrüßen, dass Bundesministerin Franziska Giffey die Aktion ‚Zu Hause nicht sicher?‘ ins Leben gerufen hat“, erklärte Frauenministerin Anne Spiegel bei einem Besuch eines Rewe-Marktes in Nierstein, wo sie zusammen mit dem Marktleiter das entsprechende Plakat anbrachte.

„Gewalt gegen Frauen geht alle an. Wir dürfen Frauen nicht allein lassen, nicht vor der Corona-Pandemie, nicht während der Corona-Pandemie und auch nicht danach“, so die Ministerin.

Auch vor der Corona-Pandemie war der Schutz der von häuslicher Gewalt betroffenen Frauen für Spiegel ein Schwerpunktthema. Mit verschiedenen Maßnahmen hat die Ministerin diesen Bereich schon seit Jahren kontinuierlich gestärkt. In der Corona-Krise kommen nun kurzfristige Unterstützungsmaßnahmen hinzu. So hat Rheinland-Pfalz eine Notunterbringung für von Gewalt betroffene Frauen und ihre Kinder bis Ende Juni 2020 geschaffen. Dort können insgesamt 34 Frauen mit ihren Kindern während der Zeit der Corona-Krise Schutz und Hilfe finden.

Darüber hinaus fördert das Frauenministerium die Digitalisierung der bestehenden Frauenunterstützungseinrichtungen mit zusätzlichen Mitteln. Ziel ist es, dass die Einrichtungen, die notwendigen technischen Infrastrukturen aufbauen können, um digital zu beraten. Dafür können 1.000 Euro pro Einrichtung bereitgestellt werden.

„Ich bin sehr dankbar, dass das langjährig bestehende rheinland-pfälzische Hilfesystem auch in der Krise funktioniert. Alle Frauenunterstützungseinrichtungen führen ihre engagierte Arbeit auf bewährte Weise fort. Dafür möchte ich allen dort tätigen Mitarbeiterinnen meinen großen Dank aussprechen“, betonte Frauenministerin Anne Spiegel.
 

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