| „One billion rising“

Binz: Gewalt gegen Frauen ist keine Privatsache, sondern ein gesamtgesellschaftliches Problem, das uns alle angeht!

Gegen Gewalt an Frauen und Mädchen aufzustehen und für einen respektvollen Umgang einzutreten, ist das Ziel der weltweiten alljährlichen Aktion „One billion rising“. In Rheinland-Pfalz laden auch in diesem Jahr wieder verschiedene Initiativen zu Aktionen ein, mit denen darauf aufmerksam gemacht werden soll, wie viele Frauen und Mädchen von Gewalt betroffen sind. Aktionen finden unter anderem in Mainz, Koblenz, Kaiserslautern und Ahrweiler statt.

Frauenministerin Katharina Binz, die an der Aktion in Mainz teilnimmt, betont: „Gewalt gegen Frauen ist leider alltäglich. Jeden dritten Tag wird in Deutschland eine Frau von ihrem Partner oder Ex-Partner getötet. Ein Viertel aller Frauen in Deutschland wird mindestens einmal in ihrem Leben Opfer von Gewalt. Gewalt gegen Frauen ist keine Privatsache – sie ist ein gesamtgesellschaftliches Problem, das uns alle angeht! Die Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und Mädchen ist ein zentraler Schwerpunkt des Frauenministeriums und mir ganz persönlich ein wichtiges Anliegen. Um das Ziel eines ‚Aufwachsens und Lebens ohne Gewalt‘ zu erreichen, haben wir die ersten Kinder-Interventionsstellen eingerichtet. Hier erhalten Kinder, die Gewalt in der Familie (mit-)erleben mussten, eigene niedrigschwellige Beratungsmöglichkeiten. Mit dem Modellprojekt Second Stage unterstützen wir Frauen zudem dabei, einen dauerhaften Weg aus der Gewaltspirale zu finden und entlasten die Frauenhäuser.“

Im Rahmen von Second Stage ziehen die Frauen nach dem Frauenhausaufenthalt in eine Wohnung mit Klaradresse. Dort werden sie weiterhin von einer Mitarbeiterin des Frauenhauses begleitet und gut auf ihr eigenständiges Leben vorbereitet.

„Frauen, die Opfer einer Vergewaltigung geworden sind, bieten wir an bisher sechs Klinik-Standorten im Land darüber hinaus die Möglichkeit einer vertraulichen medizinischen Versorgung und Spurensicherung. Außerdem haben wir zwei neue Frauenhäuser initiiert und darüber hinaus Frauenhausplätze abgesichert und ausgebaut. Im Rahmen unseres rheinland-pfälzischen Interventionsprojektes gegen Gewalt in engen sozialen Beziehungen (RIGG) setzen wir uns mit großem Engagement und all den genannten Maßnahmen und vielen mehr für mehr Schutz und Sicherheit von Frauen ein“, erklärt Frauenministerin Katharina Binz.

In Rheinland-Pfalz erleben viele Menschen Gewalt durch ihren Beziehungspartner. Betroffen sind vor allem Frauen. Laut Polizeilicher Kriminalstatistik wurden im letzten Jahr fast 9.000 Fälle angezeigt. Die Dunkelziffer dürfte weit höher liegen.

Im Interventionsnetzwerk RIGG arbeiten Polizei, Justiz, Täterarbeitseinrichtungen, Jugendämter und Gleichstellungsbeauftragte sowie die vom Frauenministerium geförderten 18 Frauenhäuser, an die meist eine Frauenhaus-Beratungsstelle angeschlossen ist, 18 Interventionsstellen und zwölf Frauennotrufe eng zusammen.

Die Kampagne „One Billion Rising“ wurde im September 2012 von der New Yorker Feministin und Künstlerin Eve Ensler ins Leben gerufen. „Billion“ (engl. für Milliarde) steht dabei für die Milliarde Frauen und Mädchen, die nach Schätzungen der Vereinten Nationen in ihrem Leben Gewalt erfahren.

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