„Ich bin dem Team von Frauennetz-aktiv für die Veranstaltung sehr dankbar. Als Frauenministerin beobachte ich mit Sorge die Auswirkungen der coronabedingten Situation auf dem Arbeitsmarkt für Frauen. Deswegen freue ich mich, dass die Veranstaltung hier wichtige Impulse setzt, Frauen Möglichkeiten für ihre berufliche Entwicklung aufzeigt und wichtiges Handwerkszeug mitgibt“, erklärte Frauenministerin Anne Spiegel.
In der Corona-Pandemie hat sich die ungleiche Rollenverteilung von Mann und Frau in der Familie verschärft, da die Kinder Schulen und Kitas nicht regulär besuchen konnten. „Es wird höchste Zeit, dass Frauen nicht nur theoretisch die gleichen beruflichen Entwicklungsmöglichkeiten haben wie Männer. Die Digitalisierung bietet uns Chancen, dieses Ziel zu erreichen. Mobiles Arbeiten löst die bisher in der Arbeitswelt vorherrschende Präsenzkultur ab. Dadurch wird beispielweise ‚Führen in Teilzeit‘ besser realisierbar“, erklärte Frauenministerin Anne Spiegel. „Die neuen Arbeitsformen setzen eine andere Teamkultur und Kommunikationsstruktur voraus, die vielen Frauen sehr entgegenkommen. Mobiles Arbeiten ermöglicht Männern und Frauen eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Allerdings müssen diese Chancen auch entsprechend gestaltet und genutzt werden. Studien zeigen, dass selbst dann, wenn beide Elternteile im Homeoffice arbeiten, sich überwiegend die Mütter um die Kinder kümmern. Das müssen wir gemeinsam ändern. Ich wünsche mir, dass Frauen genauso selbstverständlich wie Männer Karriere machen, in Führungspositionen gelangen oder Unternehmen gründen.“
Auch für die Agentur für Arbeit ist die Chancengleichheit auf dem Arbeitsmarkt ein wichtiger Schwerpunkt ihrer Arbeit. „Die Vereinbarkeit von Beruf und Erwerbstätigkeit ist sowohl für Frauen als auch für Männer von zentraler Bedeutung, um ein selbstbestimmtes und finanziell eigenständiges Leben führen zu können. Gerade in Zeiten der Digitalisierung wird dies immer wichtiger. Die Beauftragten für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt informieren und beraten zu Berufen, beruflicher Bildung, Ausbildungs- und Arbeitsstellensuche, finanziellen Fördermöglichkeiten und zur konkreten Arbeitsmarktsituation. Diese Informationen sind individuell und an die jeweilige Lebensplanung angepasst“, so Daniel Lips, Geschäftsführer Operativ der Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland der Bundesagentur für Arbeit.
Die Veranstaltung "Frau & Beruf“ fand im Rahmen des Projektes Frauennetz-aktiv unter Trägerschaft des Zentrums für wissenschaftliche Weiterbildung (ZWW) der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) statt. „Als größte Universität des Landes unterstützen wir gern die Anliegen des Projekts und der heutigen Veranstaltung. Gerade in Krisenzeiten müssen wir darauf achten, dass die Digitalisierung keine neuen zusätzlichen Exklusionsphänomene schafft, sondern zum Nutzen aller ist“, betonte Prof. Dr. Stefan Müller-Stach, Vizepräsident der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. „Digitalisierung ist längst kein Branchenphänomen mehr, mittlerweile vielmehr eine zentrale Schlüsselkompetenz auf dem Arbeitsmarkt. Umso wichtiger sind daher qualifizierte Informationsangebote zu den Chancen und neuen beruflichen Perspektiven ebenso wie zu den Risiken von Digitalisierung und Arbeit 4.0.“
Das Projekt und die heutige Veranstaltung „Frau & Beruf => Fit für die digitale Arbeitswelt – gerade in Krisenzeiten“ werden durch das rheinland-pfälzische Ministerium für Familie, Frauen, Jugend, Integration und Verbraucherschutz und die Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland der Bundesagentur für Arbeit gefördert. Seit der Gründung ist www.frauennetz-aktiv.de Informationsmedium für Frauen rund um das Thema „Frau und Beruf“.